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Wir über uns | Schnellboote in der Deutschen Marine | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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S-Boote in der Deutschen Marine 1990 - 2016 Der friedliche Umbruch in der DDR 1989/1990, der durch die Perestroika in der Sowjetunion ermöglicht wurde, war der Ausgangspunkt für das Ende der Blockkonfrontation Ost-West. Nach der Wiedervereinigung 1990 behielt die Bundesmarine im Wesentlichen ihre bisherige Struktur, wurde jedoch in ihrer Personalstärke schrittweise reduziert. Nur ein kleiner Teil des Personals und des Materials der Volksmarine wurde übernommen. Bis Ende 1994 erlaubten die Regelungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages nicht die Stationierung von NATO-Streitkräften auf dem Territorium der ehemaligen DDR. Die Teile der ehemaligen Volksmarine, die vorerst im Dienst bleiben sollten, wurden unter dem Marine-Kommando Ost in Rostock zusammengefasst. Am 02.10.1990 besaß die Volksmarine:
Die Bundesmarine verfügte über:
Alle Boote der ehemaligen Volksmarine wurden am 02.10.1990 außer Dienst gestellt. Von den fünf Booten der Tarantul-Klasse wurde "Rudolf Eglhofer" (VM PtNo 572) umgetauft auf den Namen "Hiddensee" und zunächst in der Deutschen Marine zu Testzwecken gefahren, ehe es an die USA abgegeben wurde; das Boot "Hans Beimler" (VM Dienstnummer 575) wurde als Museumsschiff nach Peenemünde gegeben; die anderen drei Boote wurden verschrottet. Von den Booten der OSA-I-Klasse wurden sechs an Lettland verkauft, die anderen wurden abgebrochen. Bis zum Abbruch 1995 lagen sie auf im Nordhafen Peenemünde. Die drei Boote der Balcom-10-Klasse waren ohne FK-Startgeräte als Patrouillenboote an die Volksmarine abgeliefert worden; die "Sassnitz" und die "Seebad Binz" wurden umgebaut, erhielten MTU-Motoren und wurden als BG 22 "Neustrelitz" und BG 23 "Bad Düben" für den Bundesgrenzschutz in Dienst gestellt. Die noch im Bau befindlichen Boote wurden in Wolgast aufgelegt. Die 40 S-Boote der Bundesmarine verblieben in ihren Geschwadern. Mit dem Tag der Deutschen Einheit 03.10.1990 wurde aus der Bundesmarine die Deutsche Marine. Ab 1995 konnte eine einheitliche Marinestruktur geschaffen werden. Die S-Flottille zog am 04.10.1994 nach Rostock Warnemünde um. Das 2. SGschw mit den 10 Booten der Klasse 143 verlegte im November 1994 von Olpenitz nach Warnemünde. Im Dezember 1994 verlegte das 7. SGschw mit den 10 Booten der Klasse 143 A ebenfalls nach Warnemünde. Da die Deutsche Marine, wie alle Teilstreitkräfte, ihr Personal reduzieren musste, wurde zunächst durch Kaderung versucht, die Anzahl der Plattformen zu erhalten. Bald wurde aber erkannt, dass dieses Konzept nicht die Einsatzbereitschaft der vorhandenen Einheiten erhalten könnte. Bereits am 15.11.1992 war "S 42 Iltis" a.D. gestellt worden, am 16.11.1992 folgte "S 52 Storch". Beide wurden an Griechenland verkauft. Am 25.05.1994 wurde "S 44 Marder" a.D. gestellt, am 24.06.1994 folgte "S 51 Häher"; auch diese beiden Boote wurden an Griechenland verkauft. Am 27.08.1997 wurden die Boote "S 49 Wolf" und "S 54 Elster" a.D. gestellt und an Chile verkauft. Am 24.06.1998 ging "S 53 Pelikan" a.D., am 27.08.1998 "S 43 Luchs" und am 22.09.1998 "S 41 Tiger" sowie "S 60 Kranich". Alle vier Boote gingen an Chile. Damit umfasste die Deutsche Marine nur noch 30 S-Boote. Das 3. SGschw wurde aufgelöst und die verbliebenen Boote dem 5. SGschw in Olpenitz zugeordnet. Doch der Abbau ging weiter: Am 28.09.2000 wurden "S 45 Leopard" und "S 47 Jaguar" a.D. gestellt, beide gingen nach Griechenland. Es folgten am 28.06.2001 "S 58 Pinguin" und am 27.09.2001 "S 50 Panther" und "S 59 Reiher", alle drei Boote wurden abgebrochen. Die letzten fünf Boote der Tiger-Klasse wurden im Jahre 2002 a.D. gestellt, am 13.05. S 55 - Alk und am 16.12.2002 die Boote "S 46 Fuchs", "S 48 Löwe", "S 56 Dommel" und "S 57 Weihe". Das 5. SGschw wurde am 07.12.2002 aufgelöst. Der S-Flottille unterstanden jetzt noch das 2. und das 7. SGschw. Seit 1990 haben sich die Aufgaben der Bundeswehr und damit auch die der Marine geändert. Die "Verteidigungspolitischen Richtlinien des Bundesministers der Verteidigung" geben vor, dass das Schwergewicht von der Landesverteidigung weg zu friedensunterstützenden Maßnahmen verlagert wurde. 1991 besuchte das 5. SGschw den sowjetischen Stützpunkt Baltijsk (Pillau), S 74 - Nerz unterstützte mit der Fregatte "Köln" und dem Minenkampfboot "Auerbach" den Besuch des InspM in Gedansk (Danzig). 1992 stellte das 7. SGschw den deutschen Anteil am deutsch-französischen Einsatzverband im Mittelmeer. Das 2. SGschw besuchte im gleichen Jahr Riga und das 5. SGschw Tromsø. Lettland, Estland und Litauen wurden 1993 von Booten der S-Flottille besucht. 1994 nahm das 2. SGschw den Part im deutsch-französischen Einsatzverband im Mittelmeer wahr und nahm auch am Manöver "Isles d'Or" teil. Ein wesentlicher Anteil des Manövers war das Üben von Krisensituationen, das "Boarding" von Schiffen war zu einem festen Bestandteil der Rolle unserer S-Boote geworden. Am 15.03.1995 wurden die neuen Streitkräftestrukturen, die aus dem Weißbuch 1994 resultierten, bekannt gegeben. Danach waren nunmehr 15 Korvetten als Ersatz für die Schnellboote der Klasse 143 A und 143 vorgesehen. Die vorhanden Schnellboote sollten im Rahmen ihrer Fähigkeiten für Aufgaben des Seeraumüberwachung und des Überwasserseekrieges in europäischen Randmeeren aber vorerst noch mit heran gezogen werden. Ab 01.01.1999 wurden die S-Boote der Klassen 143 und 143 A in den beiden Geschwadern gemischt, das 2. und das 7. SGschw umfasste jetzt jeweils fünf Boote Klasse 143 und fünf Boote Klasse 143 A. Damit sollten die Fähigkeiten beider Bootsklassen in beiden Geschwadern sicher gestellt werden. Der Einsatz der Torpedowaffe wurde 2000 ein letztes Mal geübt. Am 23.05.2001 legte die Weizsäcker-Kommission den Abschlussbericht ihrer Studien zum Themenkreis "Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr" vor. Danach sollten sich die Einsatzverbände der Marine aus einer Fregattengruppe, einer Korvettengruppe und einer Minenabwehrgruppe, aus U-Booten, Marineflieger-, Transport- und Unterstützungskräften sowie den notwendigen Führungselementen zusammensetzen. Die Marine plante bereits eine Sollstärke mit 16 Fregatten, 15 Korvetten, 12 U-Booten, 22 Minenkampfeinheiten, 11 Unterstützungseinheiten, 3 Flottendienstbooten, 12 Seefernaufklärern, 38 bis 50 Marinehubschraubern und 50 Marinejagdbomber. Mit dieser geplanten Flotte sollten die Fähigkeiten zur Seeraumüberwachung und zur Durchsetzung von Embargomaßnahmen verbessert werden, die Fähigkeit zur Seekriegführung in Ostsee und Ostseezugängen wurde aber erheblich reduziert. Die Beschaffung der 15 Korvetten sollte in drei Losen als Ersatz für die Klasse 148, die Klasse 143 und schließlich für die Klasse 143 A erfolgen.
OPERATION ENDURING FREEDOM Anfang 2002 wurden 5 Boote des 2. SGschw ("S 62 - Falke", "S 64 - Bussard", "S 80 - Hyäne" und Tender "Donau") und des 7. SGschw ("S 71 - Gepard" und "S 72 - Puma") im Rahmen der Operation "Enduring Freedom" am Horn von Afrika eingesetzt, ein weiterer Beweis dafür, dass die modernen S-Boote in allen europäischen Randmeeren und darüber hinaus operieren konnten. Der Hintransport der Boote erfolgte mittels CONDOCK-Schiffen. Die Boote meldeten am 12.02.2002 einsatzbereit. Am 02.05.2002 begann die Verlegung in die Heimat auf eigenem Kiel. Dazwischen lagen für die Boote 14 und 17 Einsatzzyklen. Am 15.06.2002 lief das Schnellbootskontingent in Warnemünde ein.
OPERATION ACTIVE ENDEAVOUR Am 19.09.2003 liefen nach einer längeren Vorbereitungsphase Tender "Main" und die S-Boote "S 63 - Geier", "S 67 - Kondor" und "S 70 - Kormoran" unter dem Kommando von FKpt Dr. Daum, Kdr 2. SGSchw, als 1. deutsches Kontingent aus Warnemünde aus, um an der Operation Active Endeavour in der Straße von Gibraltar teilzunehmen. Am 22.12.2003 kehrte es nach Warnemünde zurück. Das 2. Kontingent (Tender "Elbe", "S 62 - Falke" später ersetzt durch "S 80 - Hyäne", "S 68 - Seeadler" und "S 77 - Dachs" unter dem Kommando von FKpt Behnert, Kdr. 7. SGSchw) übernahm die Bereitschaft in Warnemünde, wurde im Januar aufgerufen und lief am 23.01.2004 in Cadiz, dem Stützpunkt für die deutschen S-Boote ein. Das 3. Kontingent (Tender "Main", "S 64 - Busard", "S 69 - Habicht", "S 80 - Hyäne" unter dem Kommando von FKpt Deertz, stv. Kdr. 7. SGSchw) war vom 19.04. bis 29.05.2004 im Einsatz. "S 70 - Kormoran" vor Gibraltar - Bild: Stefan Gerold (Neue Westfälische) Die Boote führten Geleitschutz für Schiffe durch. Eine Leitfregatte sicherte vor dem Schiff, die Schnellboote sicherten die Flanken. Das 1. Kontingent führte 23, das 2. Kontingent 77 und das 3. Kontingent 40 Geleite durch. "S 67 - Kondor" setzt Kampfschwimmer über - Bild: Stefan Gerold (Neue Westfälische) Danach wurde die Maßnahme ausgesetzt, da sich die politische Lage beruhigt hatte und die Anfragen aus der zivilen Schifffahrt für Geleite unter die festgesetzte Zahl abgesunken war. Trotz dieses weiteren Beweises für die Einsetzbarkeit der S-Boote auch in entfernten Gewässern und im Krisenmanagement wurden die Boote der Klasse 143 ab Ende 2004 außer Dienst gestellt. Boote der Klasse 143 und ihr Verbleib
Das 2. SGschw wurde am 26.06.2006 aufgelöst. Die Boote der Klasse 143 A wurden an das 7. SGschw übergeben.
Umorganisation des Flottenkommandos Im Rahmen einer größeren Reorganisation der Flotte wurden die schwimmenden Einheiten der Deutschen Marine in 2 Einsatzflottillen (EF) aufgeteilt, die dem Flottenkommando in Glücksburg/Meierwik direkt unterstellt sind. Ebenfalls dem Flottenkommando direkt unterstellt sind das Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz, das Marinefliegergeschwader 5 in Kiel-Holtenau und das Schifffahrtmedizinische Institut der Marine in Kronshagen. Die EF 1 wurde am 29.06.2006 aufgestellt. Ihr Sitz ist in Kiel-Wik. Ihr sind das 1. Korvettengeschwader, das 7. Schnellbootgeschwader, das 3. Minensuchgeschwader, das 5. Minensuchgeschwader, das 1. Ubootgeschwader, das Ausbildungszentrum Uboote, die Spezialisierten Einsatzkräfte Marine und die Marineschutzkräfte unterstellt. Die Schnellbootflottille, die U-Bootflottille und die Flottille der Minenstreitkräfte wurden aufgelöst. Die EF 2 wurde ebenfalls am 29.06.2006 aufgestellt. Ihr Sitz ist in Wilhelmshaven. Ihr sind das 2. Fregattengeschwader und das 4. Fregattengeschwader sowie das Trossgeschwader unterstellt.
UNIFIL MAROPS United Nations Interim Force in Lebanon - Maritime Operations Am 20.09.2006 beschloss der Bundestag das Mandat für den deutschen UNIFIL-Beitrag. Einen Tag später verlegten 2 Fregatten, 1 Einsatzgruppenversorger und 4 Schnellboote von Wilhelmshaven zu einem ersten Einsatz unter der blauen Flagge der Vereinten Nationen ins Mittelmeer. Die Schnellboote waren im Hinblick auf einen erneuten Einsatz im Rahmen der Operation Active Endeavour auf einen sofortigen Einsatz vorbereitet. Das 1. Kontingent bestand aus den Booten "S 74 - Nerz", "S 77 - Dachs", "S 78 - Ozelot", "S 80 - Hyäne" und Tender "Elbe". Am 01.10.2006 mit dem Überschreiten des 15. Längengrads Ost wurden die Boote dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam unterstellt. Gemeinsam mit den Fregatten "Mecklenburg-Vorpommern" und "Karlsruhe" sowie dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" liefen die Boote in Limassol/Zypern ein. Am 15.10.2006 übernahm die Task Force 448 unter dem Kommando des deutschen FltAdm Krause die Verantwortung für die UNIFIL MAROPS. Von Limassol aus wurden die S-Boote in der Seeraumüberwachung vor dem Libanon eingesetzt. Seit dem 05.12.2006 fanden Übungen mit der libanesischen Marine statt. Am 18.12.2006 lief "S 77-Dachs" als erstes deutsches Schnellboot zu einer Manöverkritik in Beirut ein. Die Rückverlegung des 1. Kontingents begann am 01.03.2007 mit der Rückverlegung Tender "Elbe" und der Boote "S 74 - Nerz" und "S 78 - Ozelot". Auf "S 77- Dachs" und "S 80 - Hyäne" fand erstmalig ein Besatzungswechsel statt. Das 2. Kontingent (Tender "Mosel", "S 71 - Gepard", "S 76 - Frettchen", "S 77 - Dachs" und "S 80 - Hyäne") waren bis zum 31.08.2007 vor dem Libanon im Einsatz. Die Boote "S 71 - Gepard" und "S 76 - Frettchen" kehrten vorzeitig nach einer Kollision zurück. " S 77 - Dachs" und "S 80 - Hyäne" liefen am Abend des 14. September 2007 in Warnemünde ein. Das 3. Kontingent ("S 75 - Zobel" und "S 72 - Puma") war seit dem 04.10.2007 im Einsatz. Die Boote liefen am 16.03.2008 in Warnemünde ein. Am 22.01.2008 übergab Tender "Donau", der seit dem 10.08.2007 im Einsatz war, die Aufgaben an Tender "Werra". Das 4. Kontingent ("S 73 - Hermelin" und "S 77 - Dachs") verließ am 13.10.2008 Warnemünde. Sie verlegten auf eigenem Kiel nach Zypern, von wo aus die Boote unter wechselnden Besatzungen bis Ende 2009 im Einsatz vor Libanon sein werden. Unterstützt wurden die Boote zunächst durch Tender "Elbe", der bereits sich bereits auf Zypern befand. Die Plattformen "S 73 - Hermelin" und "S 77 - Dachs" haben insgesamt in 14 Monaten mehrfach einen Besatzungstausch ( auf "S 73 - Hermelin" fuhren die Besatzungen Wiesel, Hermelin, Frettchen, Nerz, Hermelin und auf "S 77 - Dachs" fuhren die Besatzungen Nerz, Dachs, Gepard, Zobel, Dachs) erlebt. Dabei wurden sie von den Tendern "Elbe" und "Rhein" unterstützt. Die Boote übergaben im November ihren Auftrag an zwei Minensucher. Im November 2010 "S-Hyäne" und im Januar 2011 "S 75 Nerz" wurden die Minensucher wieder von Booten des /. SGschw abgelöst. "S77 Dachs" und "S73 Hermelin" wurden am 11.12.2009 begeistert in Warnemünde begrüßt. Feuerzauber - Foto: Archiv Förderverein Von November 2010 ab befand sich "S80-Hyäne" im Unifil-Einsatz vor dem Libanon, "S75-Zobel" lief am 03.01.2011 wegen des Eisgangs im Stützpunkt Wilhelmshaven mit Schlepperhilfe aus, um 3500 sm (6500 km) mit Versorgungsstopps in Frankreich, Spanien, Malta und Kreta nach Limasol zu verlegen. Ab Mitte Januar 2011 operierten die beiden Boote gemeinsam vor der Küste des Libanon. Die beiden Boote kehrten am 25.10.2011 in ihren Heimathafen zurück. "S75-Zobel" beim Auslaufen Wilhelmshaven - Foto: K. Scheuch "S75-Zobel" Ablegen mit Schlepperhilfe - Foto: K. Scheuch Am 29.02.2012 um 14:00 Uhr wurden im MArs Wilhelmshaven die beiden Boote der Klasse 143 A "S74 Nerz" und "S77 Dachs" außer Dienst gestellt. Der Vorsitzende des Fördervereins, Kalle Scheuch, und sein Stellvertreter, Klaus Heidemann, nahmen an der Feierlichkeit teil. Zur Außerdienststellung angetreten - Foto: K. Heidemann "Hol nieder Flagge und Wimpel" - Foto: K. Heidemann Ein letzter Heizergruß - Foto: K. Heidemann Am 24.05.2012
verließen die Flugkörper-Schnellboote „S71 Gepard" und „S73
Hermelin" ihren Heimathafen Warnemünde in Richtung Libanon, wo sie
die Minenabwehrboote "Ensdorf" und "Auerbach in der
Oberpfalz" im maritimen Einsatzverband der „United
Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL) ablösten.
"S73 Hermelin" beim Auslaufen Hohe Düne - Foto: PIZ Marine Von Juni 2012 waren "S78 Ozelot" und „S73 Hermelin" im maritimen Einsatzverband der „United Nations Interim Force in Lebanon" (UNIFIL) mit wechselnden Besatzungen bis März 2013. "S75 Zobel" befand sich bis September 2013 im UNIFIL-Einsatz. Es folgten "S76 Frettchen" und "S79 Wiesel".
"S79 Wiesel" beim Auslaufen zum UNIFIL-Einsatz am 05.08.2013 im NOK - Foto: Tino Kunzmann Im April 2013 lief das Boot "S76 Frettchen" aus Warnemünde aus, um am UNIFIL-Einsatz vor dem Libanon teilzunehmen. Am 13.06.2014 kehrte das Boot, das die letzten 5 Monate von der Besatzung des "S72 Puma" gefahren wurde, nach insgesamt 56.000 sm im UNIFIL-Einsatz und Zwischenstopps in italienischen, spanischen, französischen und belgischen Stützpunkten und einem erfolgreichen FK-Schießen durch den Nord-Ostsee-Kanal in den Heimathafen zurück. Aufgrund der Länge des Einsatzes wurde zum Einlaufen in Warnemünde der Heimatwimpel gefahren. "S76 Frettchen" mit Heimatwimpel beim Einlaufen Warnemünde vom UNIFIL-Einsatz am 13.06.2014 - Foto: Tino Kunzmann Das Boot "S79 Wiesel" lief am 05.08.2013 aus, um ins Mittelmeer zu verlegen. Das Boot "S75 Zobel" geriet auf dem Weg in den UNIFIL-Einsatz Anfang Mai im Ärmelkanal in schlechtes Wetter und musste wegen Seeschäden an der Reling und am Brückenhaus für eine außerplanmäßige Werftzeit am 14.05.2014 Wilhelmshaven anlaufen. Am 17.06.2014 lief das Boot von Wilhelmshaven ins Mittelmeer aus. Die Boote verblieben bis Ende September 2014 im UNIFIL-Einsatz. Sie wurden von Booten des 1. Korvettengeschwaders abgelöst und kehrten am 17.10.2014 nach Warnemünde - Hohe Düne zurück. Damit ist das Ende der Schnellbootbeteiligung an UNIFIL gekommen. "S79 Wiesel" trug bei seiner Rückkehr in den Heimathafen den 30 m langen Heimatwimpel. "S79 Wiesel" im NOK bei Rückkehr vom UNIFIL-Einsatz am 15.10.2014 - Foto: Tino Kunzmann "S75 Zobel" im NOK bei Rückkehr vom UNIFIL-Einsatz am 15.10.2014 - Foto: Tino Kunzmann "S79 Wiesel" passiert die Warnemünder Molenköpfe am 17.10.2014 - Foto: Tino Kunzmann "S79 Wiesel" und "S 75 Zobel" beim Anlegen Hohe Düne am 17.10.2014 - Foto: Lothar Brügge "S79 Wiesel" an der Pier am 17.10.2014 - Foto: Lothar Brügge Artikel in der Segeberger Zeitung vom 19.10.2014 Artikel in den Kieler Nachrichten vom 18.10.2014
Die letzten acht Boote des 7. S-Geschwaders werden nach heutiger Planung bis 2016 alle außer Dienst gestellt sein, und zwar 2014 die Boote "S71 Gepard" und "S72 Puma", 2015 die Boote "S78 Ozelot" und "S76 Frettchen" und 2016 (im Jahr der 100jährigen Jubiläums der Indienststellung des ersten LM-Bootes für die Kaiserliche Marine) die Boote "S73 Hermelin", "S 75 Zobel", "S79 Wiesel" und "S80 Hyäne". Dann ist die Ära der Schnellboote in deutschen Marinen endgültig vorüber. Die Nachfolge werden dann die Korvetten der Klasse K 130 und die geplanten Mehrzweckkampfschiffe MKS 180 übernehmen. Korvette "Ludwigshafen am Rhein" in der Lürssen-Werft - Foto: K. Heidemann Korvette "Oldenburg" im Kleinen Belt am 11.10.12 - Foto: R. Hansen Friedrich Möllers (†
Verleihung des Fahnenbandes des Landes MV an das 7. Schnellbootgeschwader (Mit freundlicher Genehmigung der "Norddeutsche Neueste Nachrichten"
Ministerpräsident Erwin Sellering nimmt die Ehrung mit Fregattenkapitän Christian Meyer (r.) vor, Fahnenträger ist Oberbootsmann Mario Ackermann. Foto: Georg Scharnweber Dabei strich er auch den Vorteil für die Region heraus,
dass das Marinekommando und der Inspekteur der Marine ihren Sitz in
Rostock genommen haben. "Die Menschen fühlen sich sehr mit der
Marine verbunden", sagt er. 60 Prozent der Leute stammen aus der
Region, 40 Prozent sind hier geboren. Für das Schnellbootgeschwader ist es bereits das zweite Fahnenband, welches seine Dienstflagge schmückt. 1987 hatte das Geschwader vom Innenminister Schleswig-Holsteins das erste Fahnenband erhalten. Bis zum Umzug 1995 nach Warnemünde war das Geschwader 34 Jahre lang in Kiel stationiert. Bei der Gründung bestand es noch aus zehn Schnellbooten, heute sind es acht Schiffe. Seit vergangenem Jahr ist Fregattenkapitän Christian Meyer der Kommandeur des Geschwaders, das bereits seit 2006 an der Operation United Nations Interim Force of Lebanon (UNIFIL) teilnimmt. Ziel dieses Einsatzes ist es, die Seewege im östlichen Mittelmeer zu überwachen, um den Waffenschmuggel in den Libanon zu unterbinden. Außerdem sind die deutschen Soldaten an der Ausbildung der libanesischen Seestreitkräfte beteiligt.
Die S-Boot-Klassen der Deutschen Marine ![]() S-Boot Klasse 143 (Albatros) inzwischen a.D. gestellt - Foto: Archiv Förderverein
![]() S-Boot Klasse 143a (Gepard) letzte noch i.D. befindliche Klasse - Foto: Archiv Förderverein Das 7. Schnellbootgeschwader, das letzte verbliebene Geschwader, wurde in einer ergreifenden Zeremonie nach einer Ansprache von VAdm Brinkmann, Stellvertretender Inspekteur, Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte, am 16.11.2016 um 11.00 Uhr außer Dienst gestellt, nachdem zuvor die letzten vier Boote des Geschwaders, "S73 Hermelin", "S75 Zobel", "S76 Frettchen" und "S80 Hyäne" außer Dienst gestellt worden waren. Damit endete die 100jährige Ära der Schnellboote in deutschen Marinen.
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