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Die Schnellbootflottille

Am 01.10.1957 wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 71 - Marine - in Flensburg-Mürwik das Kommando der Schnellboote eingerichtet.

 

Bis 31.12.1959 wurde das Mützenband "Kommando der Schnellboote" in der Schriftart Fette Fraktur getragen. Ab 01.01.1960 wurde es abgelöst durch das Mützenband mit der Schriftart Stencil. 

Der Name des Kommandos wurde am 01.01.1967 in Schnellbootflottille geändert. 

Im September 1964 ankerten alle fahrfähigen Tender und S-Boote des Kommandos der Schnellboote im Skagerrak, um den Kommandeur der Schnellboote, Kpt z.S. Bernd Klug, zu verabschieden.

Schnellboote und Tender 1964 bei der Verabschiedung des K.d.S. vor Hirtshals - Foto: Archiv Förderverein

Von 1968 an führte die S-Flottille einmal jährlich eine Typ-Kommando-Übung mit allen verfügbaren S-Booten und Tendern im Kattegatt und Skagerrak durch.

 

Deutsche Schnellboote 1970 während des Manövers "Bold Dame" in Frederikshavn - Foto: Wulf Hornung

 

Kommandeure:

 

KKpt Matzen bis Sommer 1958 als Kdr 1. SGschw mit der Aufstellung des Stabes beauftragt
Kpt zS Kemnade 08.1958 - 09.1960
Kpt zS Birnbacher 10.1960 - 11.1962
Kpt zS Klug 12.1962 - 09.1964
Kpt zS Matzen 10.1964 - 03.1968
Kpt zS Klose 04.1968 - 09.1970
Kpt zS Rieve 10.1970 - 09.1973
Kpt zS Thäter 10.1973 - 09.1975
Kpt zS Liebig 10.1975 - 09.1978
Kpt zS Meyer-Höper 10.1978 - 03.1981
Kpt zS Schuur 04.1981 - 12.1985
Kpt zS Geier 01.1986 - 09.1987
Kpt zS Frank 10.1987 - 03.1989
Kpt zS Hecker 04.1989 - 03.1993
Kpt zS Hass 04.1993 - 03.1996
Kpt zS Kronisch 04.1996 - 09.1999
Kpt zS Hoops 10.1999 - 03.2004
Kpt zS Lange 04.2004 - 06.2005
Kpt zS Kähler 07.2005 - 06.2006 mit der Wahrnehmung der Aufgaben beauftragt

Die Kommandeure des Kommandos der Schnellboote bzw. Schnellbootflottille - Bild: Aus Die Einsatzflottille 1 Jhrg. 2006

Ab 1990 wird die Bezeichnung "Deutsche Marine" als offizielle Bezeichnung geführt.

Noch Mitte der 1980er Jahre erschien in einer der Bundeswehr nahestehenden Zeitschrift der verlinkte Artikel. Damals bestand die Flottille noch aus 40 Flugkörperschnellbooten. 10 Boote der Klasse 143 im 2. S-Geschwader, je 10 Boote der Klasse 148 im 3. S-Geschwader und im 5. S-Geschwader und 10 Boote der Klasse 143 A im 7. S-Geschwader sowie ein bis zwei Tendern der Klasse 401 je Geschwader. 

Die Schnellbootwaffe war wie folgt disloziert: Die S-Flottille führte die Geschwader von Flensburg-Mürwik aus, das 2. und das 5. S-Geschwader waren in Olpenitz stationiert, das 3. S-Geschwader hatte als Heimathafen Flensburg-Mürwik und das 7. S-Geschwader operierte von Kiel-Wik aus.

Das Bild aus der Zeitschrift, "S71 Gepard" noch ohne RAM-Starter - Bild repariert durch A. Kasemir

 

Die letzten Jahre der S-Boote in der Deutschen Marine

Am 04.10.1994 bezog die Schnellbootflottille den neuen Standort Warnemünde. Im November 1994 verlegte das 2. S-Geschwader nach Warnemünde. Am 08.11.1995 verlegte das 7. S-Geschwader ebenfalls nach Warnemünde. 

Das 3. S-Geschwader wurde am 30.09.1998 aufgelöst, das 5. S-Geschwader am 17.12.2002.

Vom 01.10.1999 bis zur Auflösung des 2. Schnellbootgeschwaders am 28.06.2006 fuhren jeweils fünf Boote der Klasse 143  im 7. und fünf Boote der Klasse 143 A im 2. S-Geschwader. Vom 2. SG waren die Boote "S66 Greif", "S67 Kondor", "S68 Seeadler", "S69 Habicht" und "S70 Kormoran" an das 7. SG abgegeben worden, dafür waren vom 7. SG "S76 Frettchen, "S77 Dachs", "S78 Ozelot", "S79 Wiesel" und "S80 Hyäne" zum 2. SG versetzt worden. Damit sollte den Booten der Klasse 143 in gemischten Rotten der Nächstbereichsschutz gegen Flugkörper durch die Boote der Klasse 143 A zugute kommen, während sie eine höhere artilleristische Feuerkraft und die drahtgesteuerten Torpedos einbrachten. So konnte eine gemische Rotte drei 76mm-Geschütze, acht MM 38, zwei SEAL und 21 RAM-FK sowie Minen zum Einsatz bringen. Mit Auflösung des 2. S-Geschwaders kamen die Boote der Klasse 143 A wieder zum 7. S-Geschwader zurück.

Nach dem Attentat auf das World Trade Center am 11.09.2001 beschloss der Bundestag im November auf der Basis des Artikels 51 der Charter der Vereinten Nationen und des Artikel 5 des NATO-Vertrages die Teilnahme der Deutschen Marine durch bewaffnete Schnellboote an Einsätzen gegen den internationalen Terrorrismus.

Der 1. Einsatz erfolgte im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) mit den Booten "S64 Bussard" und"S 62 Falke" vom 2. SGschw, sowie "S 71 Gepard", "S 80 Hyäne" und "S 72 Puma" vom 7. SGschw unterstützt durch Tender "Donau" vom 21.01.2002 mit der Verschiffung der Schnellboote mit "Condock II" nach Djibuti bis zum 15.06.2002 mit der Rückkehr des deutschen Kontingents auf eigenem Kiel nach Warnemünde. Die Aufgaben während dieses Einsatzes waren Seeraumüberwachung am Horn von Afrika und sicheres Geleiten von Handelsschiffen entlang der Küste von Somalia.

Der nächste Einsatz in diesem Rahmen bestand für die Schnellbootflottille in der Teilnahme der Boote "S63 Geier" vom 2. SGschw sowie "S67 Kondor" und "S70 Kormoran" vom 7. SGschw unterstützt durchTender "Main" an der Operation Active Endeavour (OAE) Street of Gibraltar (STROG) I als TG 500.02 der Standing Naval Force Atlantik (SNFL) im Mittelmeereinsatz, mit der Aufgabe Schiffe sicher durch die Straße von Gibraltar zu geleiten. AlsStützpunkt für diese Aktivität stand der spanische Marinehafen von Cadiz zur Verfügung. Dauer des Einsatzes vom 19.09. bis 10.12.2003.  

Nach einer Pause in der OAE übernahm das 2. Kontingent, "S62 Falke", S 68 Seadler", "S77 Dachs" im Heimathafen Warnemünde Hohe Düne und befand sich dort in 72-Stunden-Bereitschaft. Unterstützt durch Tender "Elbe" begann der Einsatz am 29.01.2004. Da "S62 Falke" wegen eines technischen Defekts den Anforderungen nicht mehr entsprach, verlegte "S80 Hyäne" vom 7. SGschw, die für das 3. Kontingent vorgesehen war, vorzeitig nach Gibraltar. Am 19.04.2004 ging dann der Rest des 3. Kontingents bestehend aus "S64 Bussard" vom 2. SGschw und "S69 Habicht" vom 7. SGschw, unterstützt durch Tender "Main" in den Einsatz. 

Die Systemunterstützungsgruppe (SUG) für die Einsätze wurde von den SUGs des 2. und des 7. S-Geschwaders gestellt. Am 28.05.2004 wurde die Operation Active Endeavour STROG beendet und die Boote kehrten am 29.06.2004 in den Heimathafen zurück. 

Am 26.06.2006 wurde das 2. S-Geschwader aufgelöst.

Die Schnellbootflottille wurde mit der Einführung der Einsatzflottille 1 (EF 1), einem der beiden Großverbände der Deutschen Marine mit direkter Unterstellung unter das Flottenkommando in Glücksburg-Meierwik, am 29.06.2006 aufgelöst, wie alle anderen Typ-Verbände auch. Die 10 verbliebenen Schnellboote der Klasse 143 A (7. SGschw) unterstanden nun der EF 1. Der EF 1 wurden auch die neuen Korvetten der Braunschweig-Klasse (K 130) unterstellt.

Gemäß Planung sollten 2006 wieder vier Boote des 7. S-Geschwaders an der OEF am Horn von Aftrika teilnehmen, stattdessen wurde aber aufgrund der geänderten Sicherheitslage an den Operationen der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) teilgenommen. Die Aufgaben waren Sicherung der Seegrenzen, Unterbindung des illegalen Waffenhandels und Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine. Die eingesetzten Fregatten operierten weit abgesetzt vor der Küste, während die S-Boote in der so genannten Area of Maritime Operations (AMO) bis 43 sm vor der Küste eingesetzt waren. 

Einsatzgebiet der Operation UNIFIL

Ab 19.09.2006 liefen die Boote "S74 Nerz", "S 77 Dachs", "S78 Ozelot" und "S80 Hyäne" und der Tender "Elbe" von Warnemünde aus und erreichten ihren Einsatzhafen, Limassol auf Zypern, am 01.10.2006.

Dort wurde ein Teil des zivilen Hafens angemietet und ein Stützpunkt, der so genannte Fast-Patrol-Boat-Castle (FPB-Casle), eingerichtet. Dort lag ein Tender mit Teilen der SUGs des 2. und 3. S-Geschwaders. Der Bereich war durch einen Sicherungszug der Marineschutzkräfte aus Eckernförde abgesichert. Alle Nationen, die Boote für UNIFIL einsetzten, stützten sich auf diesen Bereich ab. Nur die Türkei setzte ihre Korvetten von Mersin aus ein.

Am 01.03.2007 verlegten "Elbe", "S74 Nerz" und "S78 Ozelot" zurück in die Heimat, während auf "S77 Dachs" und "S 80 Hyäne" Mitte März 2007 ein Besatzungswechsel stattfand. 

Von 2006 bis 2016 nahm das 7. S-Geschwader fast ständig an der Operation UNIFIL teil. Dabei wurde der Besatzungswechsel geprobt, um eine längere Stehzeit der Plattform zu erzeilen. Mehrere Boote waren so länger als ein Jahr im Einsatz. 

"S79 Wiesel" beim Rückkehr aus der Operation UNIFIL mit dem Heimatwimpel - Foto: Tino Kunzmann

Die längste Stehzeit eines Bootes betrug 17 Monate.Am 12.02.2007 verlegten "S71 Gepard" und "S 76 Frettchen" von Warnemünde nach Limassol, wo "S74 Nerz" und "S78 Ozelot" abgelöst wurden. Die beiden Boote kehrten zusammen mit Tender "Elbe" am 17.03.2007 nach Warnemünde zurück.

Am 20.04. 2007 rammte "S76 Frettchen" "S71 Gepard". Beide Boote erlitten starke Beschädigungen. Nach einer Sofortreparatur im Mittelmeer verlegten die Boote zurück nach Deutschland zur Instandsetzung.


Damit sollte gemäß Planung der UNIFIL-Einsatz des 7. Schnellbootgeschwaders endgültig beendet gewesen, denn von da an übernahmen die Korvetten diese Aufgabe.

Am 12.12.2014 stellten "S71 Gepard" am 12.12.2014 und "S78 Ozelot" in Warnemünde außer Dienst. "S71 Gepard" verlegte im Oktober 2015 nach Wilhelmshaven und dann nach kleineren Umbauten 2016 in das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven, um dort als schwimmendes Museumsboot die deutsche Schnellbootswaffe zu erläutern und darzustellen.

Aber der Einsatz der Marine zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer forderte ab 2015 eine Neugruppierung von Kräften. So löste "S80 Hyäne" Ende Juli 2015 die Korvette "Erfurt" in der Operation UNIFIL vor der Küste des Libanon ab, die dafür zum Horn von Afrika in die Operation ATALANTA wechselte. Im Januar 2016 wechselte die Besatzung "S80 Hyäne" mit der von "S73 Hermelin", die den Einsatz im April beendete und am 14. April 2016 mit " S 80 Hyäne" in Warnemünde einlief. 

Damit endete der fast 10jährige Einsatz unter der Flagge der Vereinten Nationen. Am 15.10.2006 waren die ersten vier Boote des 7. SG, darunter auch "S80 Hyäne", in Beirut eingelaufen, um die erste maritime Mission der Vereinten Nationen UNIFIL MAROPS zu beginnen.

Am 26.06.2016 führte das 7. S-Geschwader eine Geschwaderabschlussfahrt von Kiel, wo es an der Kieler Woche teilgenommen hatte, nach Warnemünde mit "S73 Hermelin", "S75 Zobel", "S76 Frettchen" und "S80 Hyäne" sowie den Tendern "Elbe" und "Donau" durch. Am 04.07.2016 wurden die vier S-Boote aus der Fahrbereitschaft genommen.

Am 16.11.2016 wurde das 7. S-Geschwader in Warnemünde mit Großem Zapfenstreich aufgelöst, nachdem am Tag davor die letzten vier Boote außer Dienst gestellt worden waren.

Die Ära der deutschen Schnellbote war vorüber.

 

 

 

Boote des 1. SGschw Klasse 149 (Silbermöwe) in Formation 1 - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 152 (Hugin) - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 153 (Pfeil) - Foto: Archiv FV


S-Boot Klasse 140/141 (Jaguar) - Foto: Archiv FV

S-Boote Jaguar-Klasse in Formationsfahrt - Foto: Archiv FV

"Tiger"-Sprung vor Thybørøn - Foto: Archiv FV


S-Boot Klasse 142 (Zobel) - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 142 mod (Nerz) nach Umrüstung - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 143 (Albatros) - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 143a (Gepard) - Foto: Archiv FV


S-Boot Klasse 148 (Tiger) - Foto: Archiv FV

S-Boot Klasse 148 beim Formationswechsel - Foto: Archiv FV