Förderverein Museums-Schnellboot e.V.

Aktuelles ----- S-Boote --   -Tender-     Verschiedenes ----- Gästebuch

Wir über uns Schnellboote Kriegsmarine

 

Vereinsziele

Spendenaufruf

Beitrittsformular

Kontakt

Gründung

Vorstand

Mitglieder

Satzung

Chronik

Links

Home

Haftungsausschluss

Förderer/Spender

Datenschutz

Impressum

 

Besucher dieser Seite:

   

 

S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Verlust "S 226"

Boot vom Typ S 100 (hier "S 198") - Bild: Archiv Förderverein

Das Boot "S 226",  das zur neu aufgestellten 1. SFltl gehörte und  erst am 02.03.1945 in Dienst gestellt wurde, erlitt nach den persönlichen handschriftlichen Aufzeichnungen von Lt.z.S. d.Res. Hans- Heinrich von Glasenapp, die uns durch seinen Sohn Patrick v. Glasenapp vorgelegt wurden, das im Folgenden beschriebene Schicksal. 

Das Boot unter dem Kommando von Lt.z.S.d.Res. v. Glasenapp, lief am 03.05.1945 zusammen mit "S 170" (Lt.z.S. Arnhardt) und zwei Minensuchbooten aus Travemünde aus mit dem Befehl, nach Flensburg zu verlegen. 

ObFähnr.z.S. v. Glasenapp als Navigationsfähnrich auf "S 51" im Schwarzen Meer Lt.z.S. v. Glasenapp als Kommandant von "S 226" in der Ostsee
Fotos: Archiv Patrick von Glasenapp

"S 226" hatte nach Beschädigungen durch russische Fliegerangriffe vor Hela mit Toten und Verwundeten in der Besatzung und auch bei den transportierten Flüchtlingen in der Schlichting-Werft in Travemünde gelegen.

Als die vier Boote den  Fehmarnbelt passiert hatten, wurden sie  von 12 Typhoon  B-Maschinen der in Bremen stationierten RAF SQN 193 angegriffen. Ein weiterer Angriff erfolgte 20 Minuten später nördlich von Putlos. Dabei wurde eines der Minensuchboote stark beschädigt und drohte zu sinken. Als Lt.z.S.d.Res. v. Glasenapp den Kommandanten von "S 170" aufforderte, zusammen dem Minensucher zur Hilfe zu kommen, meuterte die Besatzung von "S 170". Darauf holte "S 226" alleine die Überlebenden von dem Minensucher. "S 170" fuhr mit Höchstfahrt wild um sich schießend davon und erhielt, so v. Glasenapp, auch Treffer.

Nach einem weiteren Luftangriff kam v. Glasenapp zu der Überzeugung, dass er Flensburg bei den ständigen Luftangriffen nicht erreichen konnte, und versenkte sein Boot nordwestlich von Heiligenhafen in der Nähe von Putlos. Die Besatzung und die geretteten Minensucher gingen in Heiligenhafen an Land und meldeten sich beim Marinestandortkommandanten Putlos, der ihnen riet "sich zu verdrücken". 

Kommandant und Besatzungsangehörige entließen sich gegenseitig aus der Wehrmacht am 03.05.1945, wie ein Auszug aus dem Soldbuch von Lt.z.S.d.Res. v. Glasenapp (Archiv Patrick von Glasenapp)  bezeugt,  und fanden für die Nacht Unterkunft auf dem Heuboden eines Bauernhofs in Schönwalde.

 

Auszug aus dem Soldbuch des Lt.z.S. v. Glasenapp mit Entlassungsvermerk

Das Boot "S 226" wurde im Kriegstagebuch (KTB) der Seekriegsleitung (SKL)  als am 03.05.1945 10 sm südöstlich Fehmarn vermisst geführt. Die genaue Untergangsposition der Selbstversenkung ist nicht belegt. Über das weitere Schicksal des Bootes "S 170" und des zweiten Minensuchbootes finden sich in den Aufzeichnungen keine Angaben.

Das bei Rødby Havn am 06.05.1945 nach einem Bombenangriff selbstversenkte Boot, dessen  Überlebende (19 von 23 Mann) unter Führung ihres Kommandanten mit den verbliebenen unversehrten Rettungsmitteln bei Kramnitse an Land gehen konnten und sich bei der Polizei in Nakskov meldeten, muss daher als unbekanntes Boot geführt werden.

 Insofern irrt der Bubblewatcher Taucherservice, der davon ausgeht, dass es sich um das Wrack von "S 226" handelt. Da der Bombentreffer am 06.05.1945 im dänischen Polizeibericht angegeben wird, kann es sich nicht um einen Angriff englischer Flugzeuge gehandelt haben, da diese nach dem 04.05.1945 keine Angriffe mehr flogen.

 

             

S-Boots-Verluste