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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945 Verlust "S 103" Am 04.05.1945 erhielt Oblt.z.S. Hans-Wulf Heckel in Svendborg/Fynen den Befehl, mit seinem Boot, das er zwei Tage vorher übernommen hatte, auszulaufen und in die Flensburger Förde zu fahren, um auszukundschaften, ob die Briten bereits Flensburg besetzt hatten. An Bord war eine unerfahrene Besatzung und einige Gäste, die mit nach Flensburg fahren sollten, zusammen 32 Mann. Er lief aus und fuhr durch den Svendborg Sund
nach Westen. Im Kleinen Belt wurde er gegen 16.00 Uhr überraschend aus
einem Wolkenloch heraus von Typhoon-Jagdbombern
der RAF Squadron 193 mit Raketenbomben angegriffen und musste mehrere Treffer
hinnehmen. Die 40mm-Kanonenbedienung fiel sofort aus, so dass das Boot
wehrlos war. Das Boot sank auf Position 54o Das Wrack des Bootes liegt noch heute auf der Untergangsposition in ca. 35 m Tiefe und wurde vom dänischen Berufstaucher Åge Jensen ("Dynamit-Åge") aus Granå entdeckt. Es wurden bereits einige Teile der Ausrüstung geborgen, ehe die dänische Seefahrtsbehörde ein Tauchverbot für das Wrack aussprach wegen der noch vorhandenen scharfen Torpedos, der Munition für die Geschütze und der noch vorhandenen Wasserbomben. Unser Mitglied Rudi Hansen, Fynshav/Alsen, der uns mit drei Zeitungsartikeln versorgt hat, die vom Untergang "S 103" handeln, hat berichtet: In Mommark hält sich das Gerücht, dass es nicht 12 sondern 16 Mann waren, die von dem Fischer an Land gebracht wurden, gemäß Äußerung des Fischers Carl Hansen in dem Artikel vom 1. Mai 1977, auch wird in der Gegend um Mommark berichtet, dass sich zwei Mann abgesetzt und sich in der Gegend von Mommark versteckt gehalten haben, da für sie der Krieg zu Ende war. Davon soll sich einer auf dem Ladeboden eines Bauernhofes versteckt haben. Die Tochter des Bauern fand ihn dort und half ihm dabei, sich versteckt zu halten. Die beiden wurden ein Liebespaar und heirateten später. Er nahm ihren Nachnamen an und sie wohnten in Skovby auf Alsen. Diese Begebenheit wurde von der Abteilung Lokalhistorien der Jydske Vestkysten nach mündlichen Berichten aufgezeichnet. Der Wahrheitsgehalt ist bisher nicht nachprüfbar gewesen. Der Hobby-Historiker und Sammler Flemming Hansen aus Fredericia bewahrt in seiner Sammlung einen Stahlhelm, eine Signalflagge, eine Suppenterrine, einen Teller und eine Ölkanne sowie einen Maschinentelegrafen von "S 103" auf.
Bei Dynamit-Åge steht auf einer provisorischen Säule der Torpedo-Zielrechner, die dazugehörige Optik (RZA 5) wurde vor einigen Jahren verkauft. Torpedozielrechner von "S 103" - Bild: Frands Frandsen Torpedozielrechner von "S 103" - Bild: Frands Frandsen Schwimmweste bei einem Tauchgang ca. 10 m vom Wrack gefunden - Foto: Rainer Brosch Geschirr von "S 103" aus den Wrack geborgen - Foto: Archiv Adolf Gutmüller Dass Tauchgänge an Wracks nicht ungefährlich sind, stellte sich abermals am 22.04.2018 durch den Tod eines Tauchers am Wrack von "S 103" heraus, wie unser Mitglied Rudi Hansen zu vermelden weiß; aus einem Team von drei Tauchern konnte ein junger Mann nach einer internationalen Suchaktion nur tot geborgen werden. Es war der dritte Vorfall mit tödlichem Ausgang am Wrack von "S 103". Herr Steffen Schmitt, passionierter Taucher und Unterwasserfotograf, stellte uns freundlicher Weise einige Unterwasseraufnahmen vom Wrack des "S 103" zur Verfügung. Taucher über dem Brückenaufbau - Bild: Steffen Schmitt
Decksansicht vom Wrack "S 103" - Bild: Steffen Schmitt
40mm-Geschütz "S 103" - Bild: Steffen Schmitt
Vorsteven "S 103" - Bild: Steffen Schmitt
Bewuchs auf "S 103" - Bild: Steffen Schmitt Der dänische Zweig der Firma Teledyne Marine hat inzwischen mit dem Sonar eines ihrer Produkte das Wrack vermessen und die Daten mittels 3D-Software sichtbar gemacht. Die Sonarbilder, von denen unten eines gezeigt wird, werden zusammengesetzt und lassen mittel firmeneigener 3D-Software das Image eines S-Bootes vom Typ S 38 mit Kalotte entstehen. Screenshot aus dem Video der Firma Teledyne Marine
Mittels 3D-Software der Firma Teledyne erstelltes Image
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