Die Verlegung des
"S71 Gepard" in das Marinearsenal Wilhelmshaven zur
Demilitarisierung wurde für den 06.10.2015 geplant. Der Bergungsschlepper "Fehmarn" (A 1458), der das Schlepen rund
Skagen übernehmen sollte, lief bereits am 05.10.2015 um 13:14 Uhr
in Rostock ein.

Bergungsschlepper
"Fehmarn" Bild: Frands Frandsen
Wegen der
Wetterlage, es wurden starke bis stürmische Winde im Kattegat für
den 06.10.2015 vorhergesagt, setzte sich der Schleppzug bereits um
17:00 Uhr in Bewegung und passierte um 17:13 Uhr die Molenköpfe von
Warnemünde.

Der Schleppverband
passiert die Molenköpfe von Warnemünde - Bild: Web Cam 3 des Hotel
Hübner

Ausschitt aus
obiger Aufnahme - Bild: Web Cam 3 des Hotel Hübner
Nachdem der
Hafenschlepper die achtere Schleppverbindung gelöst hatte, setzte der
Schleppverband "Fehmarn" mit "S71 Gepard" an
der langen Leine die Fahrt nach Norden mit 10 kn Fahrt in Richtung
Skagen fort. Um Mitternacht befand sich der Verband bereits im
Nordausgang des Großen Belts und alles schien planmäßig zu
verlaufen. Um 07:20 Uhr des 06.10.2015 erkannte die Schiffsführung
der "Fehmarn" dass der durch den aus Ost-Süd-Ost mit 6 -
7 Windstärken wehende Wind die See so stark aufgewühlt hatte, dass
die Fahrt ohne zu befürchtende Schäden nicht fortgesetzt werden
konnte. Inzwischen war auch die Schleppverbindung bereits
zweimal gebrochen.

"S71
Gepard" hat sich in der aufgewühlten See des Kattegat
losgerissen - Bild: Bundeswehr Roland Ganzer
Mit dem
Schlauchboot des Schleppers wurden zwei Mann auf "S71
Gepard" übergesetzt, die den Auftrag hatten, die
Sshleppverbindung wieder herzustellen. Das Boot krängte zu diesem
Zeitpunkt so stark, dass nicht nur Die Reling ins Wasser kam sondern
auch die Außenpropeller zeitweise in Sicht kamen. DEnnoch konnten
die beien Seeleute, die Schleppverbindung wieder herstellen.

Steuerbord
Außenpropeller in Sicht - Foto: N. Griesch

Route des
Schleppverbandes am 06.10.2015 bis Mittag - Bild: AIS Marine Taffic
Das Boot wurde
wieder eingefangen und da beim zweiten Losreissen das Schleppauge auf der Back gebrochen
war, wurde es schließlich über den Achtersteven geschleppt. In
dieser etwas seltsamen Formation lief der Schleppverband am
Nachmittag die Ebeltoft Vig
an, die allen Schnellbootfahrern der
Bundesmarine bestens als schützende Bucht während der
Geschwaderausbildung im Kattegat bekannt ist.

Schleppen über das Heck
in der Ebelktoft Vig - Foto: N. Griesch

Klar zum Anlegen am
Schlepper - Foto: N. Griesch

"Fehmarn"
und "S 71 Gepard" in der Ebeltoft Vig - Bild: Frands
Frandsen
Um 17:13 Uhr
ging die "Fehmarn" mit "S71 Gepard" an
Steuerbord längsseits in der Ebeltoft Vig vor Anker. Die Wettervorhersage
für das Kattegat war für die Fortsetzung der Verlegungsfahrt sehr
ungünstig: Für den 07.10. wurden Windstärken 6 bis 7 mit Böen 8
und für den 08.10. wurden Windstärken von 5 bis 6 mit Böen 7
vorhergesagt. Erst am 09.10. konnte der Schleppverband bei Wind Ost
und 4 bis 5 Windstärken die Fahrt um Skagen wieder aufnehmen.
Skagen wurde am
09.10.15 um 22:30 umrundet. Um Mitternacht stand der
Schleppverband bei Hirtshals und um 12.30 Uhr wurde mit südlichen Kursen
und 9 Knoten Fahrt Thyborøn passiert. Es herrschte ein östlicher
Wind mit 3 bis 4 Stärken.
Gegen Mittag des
11.10.2015 stand der Verband bei Wind aus Ost mit 6 Windstärken und
Böen bis 8 etwa 16 sm westlich von Helgoland auf
südlichen Kursen mit 6 kn Fahrt über Grund. Um 17:51 wurde
Hooksiel passiert.
"Fehmarn"
und "S71 Gepard" passieren Wangerooge - Bild: WEB Cam Hotel
Seeblick

"Fehmarn"
und "S71 Gepard" passieren Hooksiel - Bild: Web Cam
Schleuse Hooksiel der Agentur am Meer

"S71
Gepard" hat in der 4. Einfahrt festgemacht - Bild: Kalle
Scheuch
Das Einlaufen in
die 4. Einfahrt konnte wegen der sich rapide verschlechternden Lichtverhältnisse
nicht mehr fotografisch festgehalten werden. Das Boot wurde in Höhe
der NWO-Pier an einen Hafenschlepper übergeben, mit dessen Hilfe
"S71 Gepard" um 20:15 Uhr in Wilhelmshaven festmachte. Der
1. Vorsitzende des Fördervereins Museums-Schnellboot war erfreut
darüber, das Boot und die vier mitgefahrenen Marinesoldaten in
Wilhelmshaven begrüßen zu können.
Am 12.10.2015
verlegte das Boot dann in das Marinearsenal Wilhelmshaven um dort
demilitarisiert zu werden.

"S71
Gepard" in der Schleuse - Foto: Burkhard Schindler

"S71
Gepard" verlässt die Schleuse - Foto: Burkhard Schindler

"S71
Gepard" passiert die Jachmann-Brücke - Foto: Burkhard Schindler

"S71
Gepard" auf dem Weg ins Marinearsenal - Foto: Burkhard Schindler

"S71
Gepard" an der Arsenalpier - Bild: Hartmut Klose

"S71
Gepard" an der Arsenalpier - Bild: Hartmut Klose

"P 6121"
übergemaltmit Folie überklebt - Bild: Hartmut Klose

"P 6121" auch am Heck
mit Folie überklebt - Bild: Hartmut Klose

"S71
Gepard" wartet auf die Verlegung ins DMM - Bild: Hartmut Klose
Wir danken den Betreibern
der WEB Cams in Warnemünde, auf Wangerooge und in Hooksiel für die
Autorisierung der Nutzung obiger Bilder.
Auf der offiziellen Seite
der Deutschen Marine befindet sich ein Kurzbericht über die
Verlegungsfahrt, der unter dem Logo "Marine" angesehen
werden kann.
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