Am 21.10. 2006 hat der Vorstand des Fördervereins Museums-Schnellboot
e.V. in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Marinemuseum e.V.,
Wilhelmshaven, ein Konzept für die Realisierung der Vereinsziele
erstellt.
Dabei war es dem Förderverein wichtig, deutlich zu machen,
dass er ein Schnellboot zur musealen Darstellung der Geschichte
von Schnellbooten in über 90 Jahren Einsatz für deutsche
Marinen in das Deutsche Marinemuseum nach Wilhelmshaven holen
will.
Maßgebliche Vorgaben für das Konzept waren die
durch die außerordentliche Mitgliederversammlung am 27.
Juli 2006 verabschiedeten Vereinsziele und die durch das Marinemuseum
gestellten Bedingungen für die Aufnahme eines Bootes im
Museumsbereich.
Untersucht wurde die Verfügbarkeit von Booten. Dabei
wurde eine Liste der Boote, die als Kandidaten in Frage kamen,
erstellt. In Frage kommen danach: Die Boote der Klasse 143 "S-62
FALKE" und "S-67 KONDOR", die türkische "KARTAL"-Klasse,
das Boot "BUSEFALO" (ex-"NERZ") in englischem
Besitz und die Klasse 143a im Dienst der Deutschen Marine.
Da sowohl der Förderverein in seinen Vereinszielen festgeschrieben
hat als auch das Marinemuseum sich darauf festgelegt hatte, dass
es sich um ein Boot, das in deutschen Marinen gedient haben sollte,
musste die "KARTAL"-Klasse früh aus den Überlegungen
heraus genommen werden.
Durch Bewertung der Möglichkeiten für Erwerb, Transport
und Rückrüstung der übrigen Boote wurden die Boote
der Klasse 143 und der Klasse 143a als einzige Kandidaten, die
die Bedingungen des Fördervereins und des Museums erfüllen,
herausgearbeitet.
Da die Boote der Klasse 143a noch einige Zeit im Dienst der
Deutschen Marine stehen werden, kommen in naher Zukunft nur die
beiden Boote der Klasse 143 im Marinearsenal Wilhelmshaven in
Frage. Da beide Boote nach Havarien dort aufgelegt wurden und
der Flotte als Ersatzteillager zur Verfügung stehen, sind
zwar Waffen und Sensoren ausgebaut, jeweils die beiden Antriebsmotoren
Stb- bzw. Bb-Innen sind bzw. werden noch ausgebaut, Funk- und
ESM-Geräte und OPZ-Konsolen sind z.T. ausgebaut bzw. ihrer
Bedienelemente entledigt worden, ebenso ist die Einrichtung der
Kombüse aus "S-62 FALKE" teilweise ausgebaut worden.
Aber die Silhouette und die Inneneinrichtung der Wohn- und Betriebsräume
außer achterer Maschinenraum sind wieder herstellbar. Gegenwärtig
scheint die Wiedereinrüstung von 76 mm-Geschützen die
größte Schwierigkeit darzustellen.
Die Folgen der Havarien sind auf "S-67 KONDOR" gravierender
als auf dem Schwesterschiff. Daher wurde beschlossen, sich um
"S-62 FALKE" als zukünftiges Museums-Boot zu bemühen.
Im Konzept für die Realisierung der Vereinsziele
wurde
die Übernahme der Patenschaft über das Boot, der Erhalt
des seefahrt- und technikgeschichtlichen Denkmals, das Beitragen
zum Unterhalt des Sammlungsstückes, die Erweiterung des
Ausstellungsangebotes im DMM, der Zugang der Öffentlichkeit
zum Boot, die Förderung wissenschaftlicher und technischer
Studien sowie das Verfügbarmachen der Ergebnisse für
die Öffentlichkeit beschrieben.
Mit diesem Konzept können nunmehr Förderverein und
Museum an einem Strang ziehen, wenn es darum geht, "S-62
FALKE" zu erwerben und für die museale Nutzung herzurichten
und in Stand zu halten.
Das zuständige Fachreferat des BWB arbeitet daran, die
Modalitäten für die Übergabe des Bootes zu untersuchen.
Der Bundesverteidigungsminister, Dr. Franz-Josef Jung, hat bekundet,
dass er das Ansinnen des Vereins unterstützt.
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