Kürzlich hat sich eine neue Perspektive eröffnet.
Das im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven liegende Boot
ex-"Kranich" der Klasse 140 (Jaguar) wurde durch die
VEBEG zum Verkauf angeboten mit der Auflage, es entweder für
museale Zwecke zu nutzen oder es zu verschrotten.

Nachdem sich zunächst ein Käufer meldete, der das
Boot für ca. 6.000 Euro erwerben wollte, erfuhren wir über
das neu beigetretene Mitglied, Sven Koopmann, dass man ihm das
Boot für 1.000 Euro zusprechen wollte. Es lag zwar ein Irrtum
im Gebot vor, aber Sven Koopmann war von der Idee spontan sehrt
angetan. Er beschloss, das Boot zu kaufen und uns zu bitten ihm
bei der Restaurierung zu helfen. Er ist der Überzeugung,
dass das Boot nicht verschrottet werden darf.
Der Förderverein stellte zwei Mitglieder, Klaus Heidemann
und Jan Schneidereit die bereit waren, das Boot zusammen mit
dem ehemaligen Mitarbeiter der Lürssen-Werft, Jochen Erdmann
(lange Jahre verantwortlich für die Instandsetzung von Schnellbooten),
zu besichtigen.

Der von Herrn Erdmann (grüner Overall) verfasste Bericht
über die Besichtigung stellt zwar erhebliche Schäden
am Boot heraus, die uns allen ja über die verfügbaren
Bilder schon augenscheinlich waren, die aber fast alle nur die
erste Lage des Holzes im Decks- und im Seiten- sowie Spiegelbereich
liegen. Am schlimmsten sind die Scheuerleisten, die Abweiser
und sonstigen Leisten betroffen, so ist auch der Stringer stellenweise
verrottet.

Unter Deck sind Schäden durch Rost (AnDiMot, EDiMot,
Rudermaschine) und durch meist oberflächlichen Befall des
Holzes an Spinden durch Schimmel zu verzeichnen.

Da das Boot nicht wieder in Fahrt kommen soll oder kann (die
AnDiMot sind nur noch leere Hüllen), sind alle Schäden
am Holz mit viel Arbeitsaufwand und moderaten Kosten zu beheben.
Der Großteil der Schäden, die durch Rostfraß
verursacht sind, lassen sich mit Rostumwandler und neuem Farbaufbau
so beheben, dass eine museale Nutzung des Bootes erzielt werden
kann.
Aber es gibt auch positive Abteilungen wie z.B. den "Heldenkeller".

Sven Koopmann macht seine Entscheidung, das Boot zu kaufen,
davon abhängig, dass
- Das Museum ihm einen Liegeplatz bis zum Frühjahr 2007
zusichert
- Das Museum ihm Strom für die Pumpen zur Verfügung
stellt
- Ein Liegplatz gefunden wird, an dem das Boot mit Zeltdach
oder unter einem festen Hallendach trocknen kann ehe die
Arbeiten beginnen können
- Die Besichtigung des Unterwasserschiffes keine gravierenden
Schäden ergibt
- Er freiwillige Helfer findet, die bereit sind, an der Instandsetzung
teilzunehmen.
Diese sich unerwartet auftuende Möglichkeit, doch noch ein
Jaguar-Boot erhalten zu können, muss vom Verein als eine
Chance gesehen werden, sein Vereinsziel zu verwirklichen.
Nach Vorliegen weiterer Untersuchungsergebnisse und Kauf des
Bootes durch Sven Koopmann, muss sich der Verein mit der Frage
auseinandersetzen, ob er sich an der Aufgabe beteiligen will
oder ob es nur einzelne Mitglieder sein werden, die bereit sind
an dem Projekt mit zu arbeiten.
Weiteres auch unter Aktuelles und Fotos auf den Seiten der Homepage Schnellboot "Kranich".
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