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Wir über uns | Das Schnellboot von Crackington - Deutsche Version | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das Wrack ist ziemlich unzugänglich, da es keinen Weg über die Klippen hinunter zum Strand von Tremoutha mehr gibt und wegen eines Priels auf der Tremoutha-Seite des Bray’s Point, der nicht trocken fällt außer für eineinhalb Stunden vor und nach Niedrigwasser bei Tiden größer als Nipp-Zeit. Obwohl nicht tief, begrenzt dieser Priel die Zeit in der Zugang zu Tremoutha und zum Wrack ermöglicht wird. Das Wrack des S 89 liegt etwa 4 m über dem mittleren Niedrigwasserstand und die Wrackstelle fällt in jedem Gezeiten-Zyklus trocken außer in Perioden eines mittleren Niedrigwassers mit einem NW-Wind. Im Schnitt ist die Wrackstelle drei bis vier Stunden frei (von Wasser), obwohl nicht das gesamte Wrack trocken fällt.
Die
praktische wissenschaftliche Arbeit hat 13 größere Teile von S 89 an der
Wrackstelle identifiziert. Diese umfassen drei Motoren, drei
Antriebswellen, drei Getriebe, zwei Hilfsmaschinen-Kurbelwellen, eine
Sektion einer Lufteinlass-/Luftauslass-Einrichtung und einen zerbrochenen
Zylinderkopf. Der Autor weiß auch von einem anderen Teil vom Wrack, einem
Treibstofftank (etwa 2 m lang mit 0,5 m Durchmesser), das sich in der
Hochwasserlinie befindet, aber gewöhnlich von Kies oder Sand bedeckt ist.
Weitere Überreste mögen in diesem Stadium wohl existieren. Ein grober
Plan der Wrackstelle wird in Abb. 2 gezeigt.
Nummer |
Identifikation |
Größen |
P1 |
Antriebswelle
1 |
6
x 0.13m (Ф) |
P2a |
Antriebswelle
2 |
9.16
x 0.13m (Ф) |
P2b |
Antriebswelle |
2
5.8 x 0.13m (Ф) |
P3 |
Antriebswelle
3 |
21
x 0.13m (Ф) |
E1 |
Hauptmotor 1 |
2.8 x 1.25 x 1m |
E2 |
Hauptmotor
2 |
Ditto |
E3 |
Hauptmotor 3 |
Ditto |
GB1 |
Getriebe 1 |
1 x 0.5m (Ф) |
GB2 |
Getriebe 2 |
Ditto |
GB3 |
Getriebe 3 |
Ditto |
CF1 |
Kurbelwelle
1 |
1.62 x 0.7m (Ф) |
CF2 |
Kurbelwelle 2 |
Ditto |
IE |
Abgasleitung |
1.8 x 0.7m (av.) |
Wrackteilefeld |
Verschiedene Metallteile |
Verschieden,Größe 0,5 m |
Geschichte:
S
89 war ein Boot einer Serie von 16 S-Booten, die durch die deutsche Marine
am 3. Januar 1941 (hier irrt der Verfaser: Auftragserteilung am 3.11.41)
beim deutschen Schiffbau-Konzern Friedrich Lürssen, Vegesack bei
Bremen bestellt wurde. Es wurde im November 1942 fertig gestellt und auf
der Lürssen-Werft am 28. November 1942 in Dienst gestellt.
Nach
der Indienststellung wurde es der 2. S-Flottille unterstellt, zu der es im
Frühjahr 1943 nach einer Ausbildungszeit in der Ostsee stieß. Der
Kommandant zu diesem Zeitpunkt war Oberleutnant zur See Braune. Die
Flottille operierte hauptsächlich von Ijmuiden aus aber auch von Oostende
und gelegentlich von Cherbourg. Unglücklicherweise ist über die
Einsatzgeschichte von S 89 nur wenig bekannt, aber es nahm teil an vielen
Minenlege- und Torpedo-Einsätzen teil, als diese ihren Höhepunkt im späten
1943 erreichten. In der Nacht vom 24./25. Oktober 1943, während es vorübergehend
der 4. S-Flottille für einen Massenangriff auf den Convoy FN160 vor
Cromer unterstellt war, wurde S 89 zusammen mit S 120, S 122 und S 87
beschädigt als die S-Boote von dem Zerstörer HMS Worcester angegriffen
wurden.
Die
S-Boote wichen dem Zerstörer aus, indem sie nach Osten abliefen, nur um
auf weitere Britische Kräfte zu treffen in Form von MGB 439 und MGB 442,
die von Yarmouth ausgelaufen waren, als Informationen über den
S-Bootsangriff den Hafen erreichten. Ein weiterer kurzer Kampf folgte, in
dem MGB 442 schwer beschädigt wurde. Der Schaden, den S 89 hinnehmen
musste, war jedoch nicht so schwer und es wurde innerhalb von 10 Tagen völlig
repariert, denn für die Nacht von 4./5. November war es wieder zu ihrer
„Heimat“-Flottille gestoßen und führte zusammen mit der 6. und 8.
Flottille eine Minenlegeoperation vor Smith’s Knoll und dem Humber
durch. Nach dem Legen der Minen, griff die 2. Flottille den Convoy FN 1170
zwischen Cromer und Yarmouth an und führte einen Überraschungs-Torpedo-Angriff
durch. Die S-Boote wurden schließlich von den Zerstörern
HMS Eglinton und Fearney abgedrängt und meldeten die
Versenkung von mehreren
Schiffen (einschließlich der Geleitzerstörer) aber nur zwei Schiffe des
Convoys, die Firelight (2.820 t) und die British Progress
(4.581 t) waren getroffen worden und wurden beide sicher in den Hafen
geschleppt (obwohl das letztere als Totalverlust erklärt wurde).
Am
21. März 1944 wurde S 89 zusammen mit S 86, S 92 und S 98 versetzt von
der 2. Flottille zur 10. Flottille, die eine neue Flottille in der
Aufstellung war. Oberleutnant zur See Braune gab das Kommando über S 89
ab aber es wurde kein neuer Kommandant ernannt und stattdessen wurde S 89
zur 1. Ausbildungsflottille nach Kiel abgestellt. Als S 89 aber am 7.
April 1944 Wilhelmshaven erreichte, wurde es entlassen und nach Hamburg für
eine besondere Aufgabe beordert. Drei Monate zuvor hatte Admiral Dönitz
befohlen, dass sechs neue S-Boote in das Schwarze Meer geschickt werden
sollten, um die deutschen Marinestreitkräfte auf dem Kriegsschauplatz zu
unterstützen. Der Führer der S-Boote (FdS), Kommodore Petersen, hatte
dem widersprochen und argumentiert, dass dies seine Nordsee- und Kanal-Kräfte
schwächen würde, und einen Kompromiss erzielt, wonach drei neue Boote
sofort überführt werden sollten und dass vier andere ältere Boote im frühen
1944 abgestellt werden sollten. Die vier ausgesuchten älteren Boote waren
S 86, S 92, S 98 und S 89 und nachdem sie in Wilhelmshaven entlassen
worden waren, marschierten sie nach Hamburg, wo die Vorbereitungen für
den Transport, die eine Mammut-Reise über Flüsse und Land einschloss,
begannen.
Das
Fertigmachen der S-Boote für die Reise drehte sich hauptsächlich um den
Ausbau ihrer Hauptausrüstung und der Maschinen und als dieses
abgeschlossen war, verließen die S-Boote Hamburg im Schlepp und verlegten
die Elbe aufwärts mit dem Ziel Dresden. In Dresden wurden sie geslippt
und aus dem Wasser genommen worauf sie auf Kuhlemeier Acht-Achsen-Wagen
gehoben wurden, um einen 450 km Überland-Transport über die Autobahn
nach Ingolstadt in Süddeutschland durchzuführen. Das erforderte gewöhnlich
56 Stunden und machte Spezial-Räumungs-Gruppen erforderlich, die
Hindernisse beseitigen und Brücken abbauen mussten. Einmal in Ingolstadt
wurden die Boote wieder ins Wasser des Flusses Donau gelassen und dann
nach Linz in Österreich geschleppt zu werden, wo einige Teile der Ausrüstung
– einschließlich der Motoren und das meiste wenn nicht alles der
Artillerie-Bewaffnung (die mit dem Zug dorthin geschickt worden waren) –
durch örtliches Personal und eine Gruppe von der S-Boots-Werft, Lürssen,
eingebaut wurden. Die ersten Boote dieser vier, welche die Reise machten,
waren S 89 und S 86 und sie erreichten Linz irgendwann im späten Juni
1944. Anfang Juli war die Wiederausrüstung der Boote abgeschlossen und
die beiden Boote verließen den Flusshafen, um die 1259 km-Fahrt die Donau
abwärts bis zum Hafen Sulina am Schwarzen Meer anzutreten. Das war nicht
ohne Gefahr, denn zu diesem Zeitpunkt hatte die RAF begonnen, die Donau zu
verminen im Bemühen, den Zufluss des rumänischen Öls nach Deutschland
zu unterbrechen (in nur 18 Einsätzen warf die RAF etwa 1382 Minen).
Am
20. August waren S 89 und S 86 irgendwo zwischen Linz und Sulina, als die
Russen ihre Offensive gegen die deutschen und rumänischen Streitkräfte
verstärkten, indem sie einen Angriff vortrugen, der die deutschen Linien
Richtung Galati von Norden und Nordwesten her durchbrach. Drei Tage später
kapitulierte Rumänien und am 24. rief das deutsche Marinekommando OKM
alle vier Boote zurück, indem es die Rückverlegung nach Norden befahl.
Obwohl S 92 und S 98 Linz noch nicht erreicht hatten und daher relativ
leicht zurückgeführt werden konnten, sah der FdS es als unwahrscheinlich
an, dass S 89 und S 86, das andere Paar, jemals zurück kehren würde,
insbesondere da es schien, dass sie (möglicherweise durch die Initiative
ihrer eigenen Kommandanten) zur deutsche Donau-Flottille des deutschen
Heeres gestoßen waren, um
die Rückzugsgefechte zu unterstützen. Dies wurde allerdings beendet als
S 86 südlich der 950km-Marke einen Minentreffer erhielt. Der Schaden war
jedoch nicht zu schwer und es wurde von S 89 in Schlepp genommen. Beide
Boote kehrten sicher nach Linz zurück. Nach der Reparatur gingen beide
Boote flussaufwärts nach Ingolstadt, wo sie wieder geslippt und wieder
auf die Acht-Achsen-Wagen für den Überlandtransport zu Elbe geladen
wurden. Im November waren beide Boote anscheinend zurück im Wasser bei
Hamburg und am 1. Januar 1945 wurde S 89 in Swinemünde unter dem Kommando
von Ob.Lt. z.S. Osterloh wieder in Dienst gestellt und der 1.
S-Boot-Schulflottille unterstellt.
Der Rest des Lebens von S 89 ist ziemlich unklar. Es ist wahrscheinlich, dass es für den Rest des Krieges von Swinemünde aus in der Ostsee operierte. Jedoch operierte die 1. S-Boot-Schulflottille in den letzten paar Monaten des Krieges zusammen mit der 5., der 1. und er 8. Flottille. Als ein Ergebnis, ist es möglich dass S 89 gelegentlich von Windau (heute Ventspils) in Lettland aus eingesetzt war, und sowohl einige Kämpfe erlebte als auch an der Evakuierung deutscher Truppen und Zivilisten vor den vorrückenden Russen teilnahm.
Es
ist nicht völlig klar, wo es sich bei der Übergabe befand Die meisten der in der
Ostsee operierenden S-Boote ergaben sich in der Geltinger Bucht aber es
scheint, als wären einige in der Lage gewesen, sich westwärts nach
Wilhelmshaven zurückzuziehen und sich dort zu ergeben. Jedoch wurde S 89
zusammen mit 33 weiteren S-Booten Britannien
zugesprochen (Anm.: Groß Britannien erhielt insgesamt 32 Boote, siehe Hümmelchen
und Fock) als Teil des Tripartite Naval Commission Agreement (Drei-Mächte-Marine-Kommissions-Übereinkunft).
Es ist nicht genau bekannt, wann S 89 nach Britannien kam, aber es war vor
Februar 1946. Das ist zu vermuten, weil ein monatlicher
Fortschrittsbericht der Marine Division der Kontroll-Kommission für
Deutschland (Britisches Element) aufführt, dass es immer noch S-Boote in
Deutschland gibt, die Britannien gehören. Als Folge befahl die Admiralität,
dass die Motoren aus diesen Fahrzeugen ausgebaut und die Hulken nach UK
geschleppt werden sollten. Da S 89 mit seinen Motoren zum Wrack wurde,
kann das ihm nicht geschehen sein und daher muss es vor diesem Datum die
Nordsee mit eigener Kraft und unter eigener Besatzung nach HMS Hornet, das
als zentrales Depot für diese Fahrzeuge diente, überquert haben.
Am
11. September 1946 wurde S 89 in einer Special Military Branch Acquaint
(Besondere Mitteilung der Militärabteilung) aufgeführt als zusammen mit
weiteren 22 S-Booten dem Schiffs-Ziel-Versuchs-Komitee zugeteilt worden.
Dieses Dokument muss noch lokalisiert werden, aber es ordnete vermutlich
an, dass S 89 vielmehr versenkt als abgetakelt werden solle. Es geschah währen
es sich in Schlepp von HMS Hornet zu einer anderen Küstendienstelle
befand, dass es an der kornischen Nordküste zum Wrack wurde. Die einzige
weitere Erwähnung in Marine Berichten ist eine weitere Erwähnung in
einem Special Military Branch Acquaint, dass S 89 aus der Liste der
Schiffe, die für das Schiffs-Ziel-Versuchs-Komitee vorgesehen war, da es
gesunken war. Obwohl eine Gruppe von Rettungsleuten – vermutlich der
Marine, da die Rettungs Gesellschaft keine Kenntnis von dem Wrack hat –
die Wrackstelle besucht hat, drehte schweres Wetter es um 1800
herum und schob es weiter den Strand hoch, wo es begann zu zerschellen,
bevor es wieder flott gemacht werden konnte. Das S-Boot wurde später als
Total-Verlust aufgegeben und keine weitere Rettungsaktion wurde jemals
durchgeführt.
Einzelheiten über S 89:
Typ: | „Großes“ S 26 Klasse Schnellboot oder S-Boot | |||
Verdrängung: | 112 t (voll beladen); 92,5 t (standard) | |||
Länge: | 34,94 m (über alles) | |||
Breite: | 5,25 m | |||
Tiefgang: | 1,67 m (max) | |||
Konstruktion: | Komposit-Holz
(Kiefer) auf Aluminium (Al-Cu-Mg) Legierung Spanten mit Holzrumpf (Doppel-Diagonal
Zeder oder Lärche unter Mahagoni). Kiefer-Deck. Stahl auf Eiche-Schotten
und Maschinen-Fundamente. |
|||
Maschinen: |
3 Daimler-Benz BOF8 MB501/511 Diesel Motoren (20-Zylinder V-Anordnung mit
10 Zylindern je Reihe und Rollenlagern im Gegensatz zu Kugellagern an den
Kurbelwellen). Jeder Motor entwickelte 2.050 PS mit einer Gesamtleistung
6.150 PS. Drei Wellen. |
|||
Geschwindigkeit: |
39 kn (max); 20 kn (Marschfahrt) |
|||
Kraftstoff/Reichweite: | 13,5 t Diesel, 700 sm bei 35 kn. | |||
Bewaffnung: |
|
|||
Besatzung: | 24 |
Anmerkungen:
"S 89" gehörte nicht zum Typ S 26 sondern zum Typ S 38 mit Kalotte. Die Boote konnten neben den Torpeos in den Rohren 6 Minen laden.
"S 86" und "S 89" erhielten am 24.08.1944 bei km 955 der Donau vom F.d.S. den Befehl zur Umkehr und am 25.08.1944 wurden sie durch den F.d.S. der Kampfgruppe "Eisernes Tor" der Donauflottille zugeteilt. Auf dem Rückmarsch donauaufwärts erlitt "S 86" bei km 950 einen Minentreffer und musste von "S 89" nach Limz geschleppt werden. Nach Reparatur gingen beide Boote nasch Deutschland zurück und wurden der 1. S-Schulflottille zugeteilt.
Die Feststellung dass die 1. S-Schulflottille am Ende des Krieges mit der 5., der 8. und der 1. SFltl zusammenarbeitete ist falsch. Die 1. S-Schulflottille wurde im Januar 1945 mit "S "S 62" (Oblt.z.S. Rost), "S 79" (Oblt.z.S. Zeiler), "S 86" (Lt.z.S.d.Res. Kopperneck), "S 89" (Oblt.z.S. Osterloh), "S 90" (Lt.z.S. Garbers) og "S 133" (Lt.z.S. Schiersmann) nach Norwegen verlegt und führte bis Ende des Krieges gestützt auf Egersund Sicherungsaufgaben durch. "S 86" und "S 89" lkagen mit ihrer Flottille am 04.05.1945 in Egersund und wurden von ihren Besatzungen im Juli 1945 nach Wilhelmshaven gefahren.
Die
Behauptung, dass "S 92" und "S 98" auch Richtung
Schwarzes Meer auf dem Marsch waren lässt sich anhand des KTB des F.d.S.
nicht nachvollziehen. Im Gegenteil "S 92" mit der 5. SFltl und
"S 98" mit der 2. SFltl waren am 21./22.03.1945 in der Nordsee
gegen den Geleitweg bei Great Yarmouth im Einsatz. "S 92"
verlegte mit der 5. SFltl am 02./03.04.1945 von Wilhelmshaven nach Kiel
und "S 98" am 14.04.1945 mit der 2. SFltl nach
Rønne/Bornholm. Beide Boote nahmen am 05./09.05.1945 an der
Evakuierung von Heeressoldaten aus Windau (Ventspils) teil und kehrten in
die Geltinger Bucht zurück.