Auf
Einladung des Vereins Dansk
Torpedobåd Forening, der sich aus ehemaligen
Schnellbootfahrern der Königlich Dänischen Marine (Sørværnet)
rekrutiert und sich um den Erhalt des ehemaligen Torpedomissilbootes
P 547 SEHESTED in Kopenhagen und des Motortorpedobootes P 512 SØBJØRNEN
in Aalborg kümmert, fuhren Volker Groth, Sandro Kleinert und
Kalle Scheuch vom 10. bis 12.05.2022 nach Kopenhagen.

P
547 SEHESTED am Holmen - Foto: Sandro
Kleinert
Der
Empfang durch Torben Holm-Hansen und Frank Petersen an Bord der SEHESTED, einem Boot der Willemoes-Klasse, war herzlich und ganz im
Zeichen der NATO-Schnellbootskameradschaft der alten Tage. Da Volker
dem Förderverein Museums-Schnellboot zwei Modelle aus eigener Fertigung überantwortet
hatte, konnten die Modelle von P 542 HAMMER, einem Schwesterboot der
SEHESTED, und von SØLULVEN (P 515) als Gastgeschenk übergeben werden. Die Freude darüber auf dänischer Seite war
riesig. Beide Modelle sollen in Zukunft in einem Raum der SEHESTED
für die Allgemeinheit ausgestellt werden.

Übergabe
Modell P 542 Hammer - Foto: Kalle Scheuch

Frank
Petersen und Torben Holm-Hansen mit dem Modell - Foto: Volker Groth

Modell
P515 "Søulven" für die dänischen Freunde - Foto: Volker
Groth

Das
Original zum Modell "Søulven" - Foto: Søværnet
Das
Boot SEHESTED und die ex-Fregatte
PEDER SKRAM sind Teil des Flydende
KOLD KRIGS MUSEUM (Schwimmendes
Museum des Kalten Krieges ), das in Holmen
besteht. Ein weiteres Großexponat ist das ehemalige in Emden
gebaute U-Boot SÆLEN (ex KNM UTHAUG). Holmen war von 1690
bis 1993 der Hauptstützpunkt der Dänischen Marine,
der auf einer künstlichen Insel außerhalb Kopenhagens
entstand.

PEDER
SKRAM, SEHESTEDT und SÆLEN am Holmen - Foto: Søværnet
Am
Abend des Dienstag erschienen außerdem einige Vereinsmitglieder, unter
anderen Vizeadmiral Niels Christian Borck, der auch auf dieser
Klasse Boote gefahren war und Mitverfasser des Buchs
"Søheltenes Skibe" (Die Schiffe der Seehelden -
Geschichte der Willemoes-Klasse) ist, weiterhin John Jensen, der Kommandant
der SEHESTED bis 1984 war, und Klaus Jean Parmo Jensen. Torben verwöhnte uns mit
einer dänischen Wurstspezialität vom Grill, dazu gab es dänisches
und deutsches Bier sowie Kümmerling. Das Grillen fand auf PEDER
SKRAM statt, weil das ganze Achterdeck unter einer Plane gegen
den Regen geschützt war.

Von
links: Volker Groth, Niels Christian Borck, John Jensen, Sandro
Kleinert, Kalle Scheuch, Frank Petersen und Torben Holm-Hansen - Foto:
Volker Groth
Wegen
des Regenwetters bekam Kalle Scheuch, der ohne Mütze unterwegs war,
ein Bord-Cap der Willemoes-Klasse.

Kalle
mit der neuen Mütze - Foto: Volker Groth
Nach
Rückkehr auf die SEHESTED fand natürlich eine Bootsbegehung statt,
bei der unsererseits festgestellt wurde, dass die
Mehrladeeinrichtung der OTO Melara fast voll mit demilitarisierten
76-mm-Geschossen gefüllt war. Als wir berichteten, dass wir auf
"S71 Gepard" nur vier Geschosse haben, wurde uns eines
geschenkt, das wir gerne mit nach Wilhelmshaven nahmen.

Die
fünfte Granate für "S71 Gepard" - Foto: Volker Groth
Kalle
übergab dann ein Wappen des Fördervereins an die SEHESTED,
vertreten durch Torben. Alle dänischen Kameraden betonten immer
wieder, dass ihnen sehr an einer freundschaftlichen Beziehung zum
Förderverein Museums-Schnellboot und zur schwedischen Veteran
Flotiljen und zu den ehemaligen norwegischen Schnellbootfahrern
gelegen ist. Wir erklärten, dass wir diesen Wunsch unterstützen
und dazu beitragen werden, dass diese Freundschaft zustande kommt.

Klaus
Jean Parmo Jensen, Torben Holm-Hansen und John Jensen mit dem Wappen - Foto:
Volker Groth

Kalle
erläutert Niels das Verhältnis DMM und FMS - Foto: Volker Groth
Untergebracht
waren wir auf der SEHESTED in Offizierskammern, Kalle erhielt die
Kommandantenkammer. Zum Frühstück und Mittagessen gingen wir mit
Torben in die Kantine auf Holmen.

Gemeinsames
Warten auf den Salut-Kanonen-Schuss zum Sonnenuntergang - Foto:
Folker Groth
Am
Mittwoch wurden wir von Vertretern des Vereins, der sich um die
Pflege der PEDER SKRAM kümmert, in der Offiziersmesse der
ehemaligen Fregatte empfangen.

Beim
Anbordgehen der Gäste - Foto: Folker Groth
Bei
einer Tasse Kaffee wurde ein Wappen des FMS als Erinnerung an unseren Besuch übergeben und als Gegengabe erhielten wir einen
Becher von der PEDER SKRAM.

Übergabe
des Wappens und des Bechers in der O-Messe der PEDER SKRAM - Foto:
Sandro Kleinert
Es
folgte eine Führung über das gesamte Schiff einschließlich der
Räume der Antriebsanlage. Interessant ist, dass Besucher der
Fahrzeuge sich nach Kauf eines Tickets an Bord der drei Fahrzeuge
völlig frei auch in den Maschinenräumen, den Wohnräumen, den
Messen und den Geschützen bewegen können. Am Nachmittag erfolgte
eine Begehung der SÆLEN und am Abend wurde wieder auf PEDER SKRAM
gegrillt.
Nach
einem guten Frühstück und dem morgenlichen Salut-Kanonen-Schuss um
08.00 Uhr am Donnerstag nahmen die Vertreter des FMS Abschied und
machten sich auf den langen Weg nach Süden, den unsere Gastgeber
von der SEHESTED im Spätsommer antreten werden, um uns einen
Gegenbesuch zu machen.
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