Alle Fotos: Hergen Hennings
Hergen
Hennings verbrachte 14 Tage in Wilhelmshaven, um erforderliche
Arbeiten an "Gepard" durchzuführen. Er reiste am 06.06.
an und am 21.06.2020 wieder ab. Seine Arbeitszeiten in der ersten
Woche wurden vom coronabedingten Rhytmus des Museums bestimmt, d.h.
Montag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend zwischen 09.00 und 22.30 Uhr
an den übrigen Tagen zwischen 18:30 und 22:30 Uhr. In der zweiten
Woche gab es im Moseum keine Trennung der Arbeitszeiten für die
zwei Gruppen mehr, so dass er täglich von 09.00 Uhr bis 22.30 Uhr
arbeiten konnte.
"S71
Gepard" ohne die Lichterkette
Zunächst
wurden die Zustände der Boote "Libelle" und
"Gepard" begutachtet und eine teilweise
Bilgenkontrolle auf "Gepard" durchgeführt.
Zustand
des Flugkörperschnellbootes "S71 Gepard"
Begutachtung
der Masten, Oberdeck und Aufbauten, Rumpf sowie der Innenräume.
Durch einen heftigen Sturm wurde die komplette Lichterkette
irreparabel beschädigt. Einige
Verstrebungen am Radom und eine Stabantenne im oberen Bereich des
Mastes sind stark verrostet. An Oberdeck lösen sich an vielen,
teilweise großen, Stellen der Oberdecksbelag und an den Sprühdüsen
die Holzeinfassung auf. Der komplette Oberdecksbelag ist
durch die Wintermonate sehr stark mit Algenbelag und Muschelsand bedeckt.
Starker Algenbelag
und Muschelanhaftungen am Rumpf um die Wasserlinie. Ablösung von
Dichtungen an den Abgas-Unterwasseraustritten. Hullnumber
am Spiegel ist beschädigt. Einige
Netze haben sich an der Reling gelöst. Einige Grätings im Bereich
76 mm Geschütz und auf der offenen Brücke sind durchgebrochen. An
Stb-Seite sind mehrere Minenschienen-Spannklemmen von Besuchern gelöst
worden. Im Inneren des Bootes und besonders an den Niedergängen
befindet sich viel Muschelsand auf den Flurplatten. In
der Operationszentrale-OPZ finden sich starke Salzwasserschäden an
der Decke und es sind viele Darstellungs LED-Strahler defekt. Die
Oberdecks-Beleuchtung ist komplett defekt durch Salzwassereinfluss.
Die
vertörnte Lichterkette
Rost an der Stabantenne
Verstrebung
Mast mit Rostbefall
Beschädigte
Grätings auf der offenen Brücke und bei der OTO Melara
Sperrholz um die Sprühdüsen in Auflösung
Schäden an der Hull-Number
Oberdecksbeleuchtung
elektrisch nicht mehr sicher
Zustand des Kleinen
Torpedobootes "952" (Libelle)
Das
Boot ist dicht, keine neue Wasserschäden durch Undichtigkeiten
entdeckt.
Oberdeck,
sehr starke Abplatzungen des Oberdecksbelages und Algenbewuchs.
Die
Fensterbleche an Bb-Seite rosten.
Die
Minenauswurfvorrichtungen rosten.
Blick
auf das Backdeck
Die
Bootsnummer auf dem Brückendach
Algen
an Deck
Durchgeführte
Arbeiten
Nach
der Bestandsaufnahme auf beiden Booten und der Erklärung von DMM
und Vereinsleitung, dass "S71 Gepard" absoluten Vorrang
hat, wurden die Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten auf die
wichtigsten Belange dieses Bootes konzentriert.
Zunächst
wurde die defekte Lichterkette auf Gepard deaktiviert. Die
Lichterkette hatte sich im Orkan um den Drahtstropp gewickelt und
verklemmt, Fassungen und Leuchtmittel waren teilweise zerstört
worden. Die gesamte Lichterkette wurde heruntergenommen und die
elektrischen Anschlüsse in den Abzweigdosen abgeklemmt
. Mastverlängerung, Verlängerung der Stützen am Bug und am
Heck für die Lichterkette sowie die dann erforderliche Länge der
Lichterkette für die Neuinstellation wurde bestimmt.
Heruntergenommene
Lichterkette vorn und Hergen im Mast
Da
die Oberdecksbeleuchtung durch Versalzung der Abzweigdosen nicht
mehr betriebssicher war, wurde die Steuerleitung für die
Oberdecksbeleuchtung im Verteiler abgeklemmt. Die Neuverkabelung der
gesamten Oberdecksbeleuchtung ist spätestens für das Herbst-PönEx
vorgesehen - wenn das DMM nicht die Elektro-Firma für diese Arbeit
anheuert-,
da die Beleuchtung für den unfallfreien Besucherverkehr in der
dunkleren Jahreszeit erforderlich ist.
Oberdeck und Aufbauten des
"Gepard" wurden intensiv mit dem neuen Hochdruckreiniger
gesäubert, den Hergen mitgebracht und für den er neue
Schlauchverbingungen vorbereitet hatte.
Gesäuberter
Brückenaufbau
Hergen
und der Kärcher
Vorher
- nachher
RAM-Starter
und Minen haben es auch nötig
Achterdeck
vorher und nachher
Wasserfalle
wieder vorzeigbar - Sandro als Hilfe für zwei Tage
Der gesamte Rumpf einschließlich Waserlinie und
Unterwasserschiff, so weit erreichbar, wurden gereinigt und von Algen
und Muscheln befreit, dabei half unser Kamerad Sandro Kleinert.
Scheuerleiste
vorher
Scheuerleiste
nachher
Algenbewuchs
Muschelbesatz
Abgekratzte Muscheln - Bb-Seite
bereits gesäubert
Die
Abteilungen I - IV wurden aufgeklart, abgelaufenes Bier entsorgt,
Leergut aufgeräumt, Müll entsorgt und Abt. III wurde komplett gereinigt.
Dabei half unser Kamerad Claus Prüfer, der sich überraschend an Bord
einfand.
Im
Bereich des Besucherrundganges durch das Boot wurden alles Niedergänge
und Vorräume gereinigt. Die Lüftungs- und Heizungssteuerung wurde auf
Sommerbetrieb umgestellt.
Die
Befestigungen der Schutznetze an der Reling wurden, so weit erforderlich,
ersetzt und die defekten Grätings wurden gesichert. Alle
Minenschienen-Spannklemme´n wurden neu befestigt. Wegen der defekten
Oberdecksbeleuchtung wurde an zwei Besprechungen und Begehungen mit einer
Elektro-Firma, die ein Instadnsetzungsangebot machen soll,
teilgenommen,
Die Arbeiten in der Operationszentrale nahmen volle vier Tage in
Anspruch. Zur Instandsetzung des
Salzwasserschadens in der Decke mussten die an der Decke befestigten
Kabel samt Kabelschellen, die Haupt- und die Rotlichtbeleuchtung
demontiert werden. Von mehreren Deckenplatten wurden die Popp-Nieten aufgebohrt und die
Platten heruntergenommen, dabei wurden sich auflösende Kabel
festgestellt. Die Salzablagerungen und Salzverkrustungen an den
Deckengittern wurden mit Drahtbürste, Handfeger, Staubsauger und Spühlwasser
gereinigt, die Decken-Lochplatten wieder mit Blechschrauben angeschraubt und Deckenumrandungen und Geräte
mit Kreppband abgeklebt. Die gereinigten Deckenbleche wurden mehrmals
angestrichen, alle
Kabel mit Kabelschellen und Beleuchtungskörper neu angeschraubt, abgeklemmte Kabel begutachtet, defekte Kabel mit Kabelklemmen
gesichert sowie die Beleuchtung neu angeschlossen.
Die
Operationszentrale
Dann erfolgte eine komplette
Reinigung der OPZ/Operationszentrale und aller Geräte, eine intensive
Reinigung des Fußbodens und Wände des abgesperrten Bereiches der
OPZ. Dazu mussten teilweise OPZ-Geräte und Geräteaufbauten sowie
Plexiglasabdeckungen abgebaut werden. Die TBH- und Plottischlampen
wurden instand gesetzt und in Betrieb genommen, mehrere defekte
LED-Strahler wurden gewechselt.
Salzablagerungen an
den Deckenplatten
Teils defekte
Kabel
Gereinigte und neu
gepönte Deckenplatten wieder eingebaut
TBH wird von Hergen
überholt
Die
Bb-Seite der OPZ ist wieder klar
Die
Decke an der Stb-Seite der OPZ muss noch gereinigt werden, dafür reichte
die Zeit nicht mehr. Das wird aber Bestandteil der Arbeiten beim PönEX Herbst 2020
sein.
Wir danken Hergen für
seinen "Großeinsatz" und Sandro sowie Claus für die
Unterstützung, die sie für Hergen geleistet haben.
|