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06.12.2023 - Eindocken "S71-Gepard"

 

Am 05.12.2023 wurde das Boot S71 "Gepard" in die Neue Jadewerft, Wilhelmshaven, verlegt. Das Unterwasserschiff des Bootes sollte, um den Bestimmungen des Leihvertrages nachzukommen, inspiziert  und mit einem neuen Anstrich versehen werden.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten einen im Dock liegendenSchlepper so zu positionieren, dass S71 "Gepard" auch hineinpasste, lag das Boot dann endlich gegen 14.00 Uhr im Dock und Sandro konnte den Landanschluss herstellen. Danach liefen an Bord die Heizungs- und Lüftungssysteme im Normbereich.

Position S71 "Gepard"

Die für den 05.12.2023 von 13.00 bis 14.30 Uhr vorgesehene Dockbesichtigung wurde auf den 06.12. verschoben. Dabei wurde nicht nur das Unterwasserschiff befundet sondern auch die durch die Verlegung hervorgerufenen Schäden am Boot aufgenommen. Ferner wurde das Oberdeck begutachtet.

Als Werftpunkte hatte der FMS im Vorfeld eingebracht: Schweißen der Reling auf dem B-Deck an zwei Stellen, Richten und Schweißen des Handlaufs am Luk Abt. I, Ersatz einer abgängigen Antenne im Mast, Aufriggen einer weiteren Antenne im Mast, Befundung des Belages auf dem Haupt- und dem B-Deck, um einen Kostenvoranschlag für die Sanierung zu erhalten. Die NJW hat aber bereits im Voraus darauf hingewiesen, dass die Schweißarbeiten im Dock nicht möglich sind.

Ob und wie eine Reihe von Arbeitspunkten für das MArs, Restpunkte von der Übernahme des Bootes in 2016, die wir auch eingebracht haben, im Auftrag des MArs während der Werftzeit durchgeführt werden sollen und können oder später am Liegeplatz im DMM abgearbeitet werden, ist noch nicht geklärt. Das Boot hätte 2016 frei von Kraftstoff, Betriebsstoffen und Wasser sowie Abwasser übergeben werden müssen. Daraus ergeben sich ausstehende Arbeiten wie folgt:

 Entwässern der Rohrleitungen für Salzwasser
Entwässern der Rohrleitungen für Süßwasser
Entleeren und Reinigen der Kraftstofftanks
Entleeren und Reinigen des Grauwassertanks
Entleeren und Reinigen des Schmierstofftanks
 Entfernen des Hydrauliköls aus dem 76mm Geschütz
Entfernen des Hydrauliköls aus dem Kran

Wegen der mit diesen Arbeiten verbundenen Gefahren für die Umwelt, kann der FMS diese Arbeiten nicht leisten und hat auf die Verantwortung des MArs hingewiesen. Wir haben das DMM gebeten, darauf zu drängen, dass diese Arbeiten nachträglich, zeitnah und kostenneutral durch das MArs oder einen Vertragspartner des MArs erledigt werden, da es abzusehen ist, dass wir mit den betroffenen Rohren, Tanks und Anlagen Schwierigkeiten auf "S71 Gepard" bekommen, wie wir es bereits mit der Ölleckage in Abt. VIII unter der OTO-Melara und der Leckage einer Salzwasserleitung in Abt. III erfahren haben.

Während der Verlegung hatte eines der Boote des Jade-Dienstes nicht nur eine Lipppe aus dem Oberdeck gerissen, sondern es wurden auch noch zwei Relingsstützen abgeknickt. S71 "Gepard" wurde aus uns unerklärlichen Gründen unsanft und ungefendert gegen die Pier der Firma Nordfrost gedrückt, so dass an der  Bb-Seite ein Stück der Scheuerleiste zu Bruch ging und das Holz und der Farbanstrich des Rumpfes in stark Mitleidenschaft gezogen wurde. 

Ungefendertes Anlegen an der Nordfrost-Kaje - Foto: Sandro Kleinert

In der Werft wurde S71 "Gepard" durch den Schlepper vom Jade-Dienst wiederum unsanft und ohne Fender an die eisernen Dalben gedrückt, wo das Boot über einige Stunden lag und weitere Schäden am Rumpf entstanden. Seemannschaft ist eben doch eine höherwertige Fertigkeit, die nicht jedem in die Wiege gelegt worden ist.

Boot liegt mit Bb-Seite ohne Fender an den eisernen Pfählen - Foto: Sandro Kleinert

Die Fender werden geschont - Foto: Sandro Kleinert

Bei der Dockbesichtigung am 06.12.2023 war auch der Jade-Dienst zugegen und äußerte sich dahingehend, dass die langen Schadstellen an Bb-Seite des Rumpfes nicht durch seine Schlepper verursacht sein können und verwies darauf, dass die Werft die Schäden verursacht haben könnte. Die Lippe sei nicht richtig verschraubt gewesen und daher ausgerissen.

Nun erhebt sich für uns keineswegs die Frage, wer für die Schäden aufkommt. Die Werft hat mit der Verlegung des Bootes vom DMM ins Dock der NJW nichts zu tun, außer dass sie den Liegeplatz in der Werft vor dem Eindocken und auch das Dock zur Verfügung gestellt hat. Die  Verlegung vom Ablegen im DMM über das ungeplante Anlegen an der Nordfrostkaje bis zum Eindocken wurde ausschließlich vom Jade-Dienst mit Unterstützung von den Haustechnikern des DMM und Sandro durchgeführt. Die Verantwortung für die am Boot entstandenen Schäden liegt damit eindeutig und ausschließlich beim Jade-Dienst. 

Die Holz- und Farbschäden müssen auf jeden Fall schnell behoben werden, denn wie verheerend sich Schadstellen in der Farbe vor allem im Winter auswirken können, hat der Zerfall des "Kranich" im Deutschen Schifffahrtsmuseum, Bremerhaven, bewiesen.

 Eindocken durch den Jade-Dienst - Foto: Sandro Kleinert

Boot eingedockt - Foto: Sandro Kleinert

Boot liegt sicher im Dock - Foto: Sandro Kleinert

Starker Muschelbefall - Foto: Sandro Kleinert 

Ob das Boot vom Bohrwurm befallen ist, kann erst nach gründlicher Reinigung des Unterwasserschiffes festgestellt werden. Falls das der Fall ist muss das Boot abgeflämmt werden, dann kann die Beplattung mit Kupferblechen erfolgen und erst danach der Unterwasseranstrich, der aber nur bei Temperaturen von über 10 Grad erfolgen kann. Daher und zur Behebung der Schäden, die beim Verholen entstanden sind, ist das Ende der Werftzeit derzeit nicht wirklich absehbar.

Eine für den 05.12. geplante Begehung des Oberdecks des Bootes fand nicht statt. Sie soll nun im neuen Jahr stattfinden und Grundlage für die Abgabe eines Angebotes zur Behebung der Schäden an den Deckbelägen Hauptdeck und B-Deck sein. Die Sanierungsarbeiten sollen  2024 am Liegeplatz im DMM durchgeführt werden.

Die Schäden an den Belägen des Hauptdecks und des B-Decks, die der FMS bereits festgestellt und gemeldet hatten, sind folgende:

Riss im Belag vor dem  Brückenhaus an Bb Holzschaden am Brückenhaus
Riss im neuen Belag am Brückenhaus Risse im Bb-Seitendeck Abt. V
Risse im Bb-Seitendeck Abt. III Risse im Bb-Seitendeck Abt. II
Risse im Bb-Seitendeck Abt. II Verottete Holzbrettchen an den Schraublöchern

 Diese Schäden allein sind Grund zur Sorge.  Die bisherigen Flickarbeiten an den Decksbelägen durch eine ortsansässige Werft und durch den FMS waren nicht zielführend sondern erfordern nach Meinung des FMS eine grundlegnde Sanierung durch einen Fachbetrieb. Auch hier gilt die Devise: Erinnert euch an den Verfall des "Kranich"!

Für eine Erneuerung des Oberdecksbelages auf Haupt- und B-Deck müssen die Relingsstützen, die Minenschienen, die Startcontainer MM38, der Kran, die Schutzwand  für den RAM-Starter und diverse andere auf den Decks montierte Teile abgebaut werden. Außerdem müssen die Minen auf dem Stb-Achterdeck abgeladen werden. Bei diesen vorbereitenden Arbeiten muss der FMS möglicherweise im Rahmen eines Sonder-Arbeitsdienstes tätig werden. 

Das voraussichtliche Ende der Werftzeit ist zunächst auf den 21.12.2023 festgelegt worden.

 

 

 

 

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