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Kriegsmarine

Die Marinequadratkarte

Um Positionsangaben der eigenen Einheiten und gemeldeter Feineinheiten für den Funkverkehr zu verschleiern wurden in der Kriegsmarine so genannte Quadratkarten benutzt.

Für das Seegebiet "Europäisches Nordmeer, Nordsee und Kanal" war die Quadratkarte Nr. 3200 in Gebrauch. Ein Exemplar dieser Karte ist in unserer Sammlung verfügbar.

Rückseite der Quadratkarte Nr. 3200 Europ. Nordmeer, Nordsee, Kanal

Ausschnitt aus der Quadratkarte 3200 Großgebiet AN

Quadratkartenausscshnitt "Hoofden" Großgebiet AN

Die Positionsangaben mittels Marinequadratkarte erfolgten  in vier Schritten:

1. 

Angabe des Großgebietes durch zwei Buchstaben z.B. AN
2. Bezeichnung des Großquadrates (54 x 54 sm)  z.B. Quadrat 81
3. Bezeichnung des Kleinquadrates (16 x 16 sm) z.B. 4(0)
4. Bezeichnung des Quadrates (6 x 6 sm z.B. 9

 

Übersicht Quadratkarte der Westfront

Helgoland hatte nach dieser Methode der Verschlüsselung die Position: AN9566

Die Marinequadratkarte gab es für alle Seegebiete in denen deutsche Seestreitkräfte operierten. Die Karten trugen alle den Aufdruck "Für die Navigierung nicht zu benutzen", d.h. navigiert wurde in der normalen Seekarte, ein gekoppelter oder bestimmter Ort wurde durch geographische Breite und Länge aus dieser Seekarte ermittelt, dann in die Quadratkarte übertragen und die verschlüsselte Position aus dieser entnommen. Dann wurde diese Position zusammen mit den anderen zu übermittelden Daten im Funkraum mit der ENIGMA verschlüsselt und gesendet.

Aufdrucke auf der Marinequadratkarte

Ein weiterer Aufdruck auf der Quadratkarte war: "Dies ist ein geheimer Gegenstand. Mißbrauch ist strafbar". Verwunderlich ist es deshalb, dass uns Fotos der regulären Seekarte D 66 "Der Kanal Ostblatt", die im Besitz des Engländers Malcolm Ford ist, zugesandt bekamen, in der die Quadrate gem. Quadratkarte 3200 mit bunter Farbe von Hand eingetragen sind. Die Quadraten sind mit den Ziffern der Großquadrate und der Kleinquadrate z.B. 3547 angegeben.

Die Seekarte stammt von "S 195", das mit der 8. SFltl am Ende des Krieges in Egersund lag und als Teil der US-Kriegsbeute 1947 an Norwegen verkauft wurde. Es lag am 25. Mai 1946 im Hafen von Bergen/Norwegen als "E 3". Der Vater von Herrn Malcolm, damals im Dienst der Royal Navy, bekam die Seekarte geschenkt.

Auf der Rückseite der Karte ist mit Bleistift "S 500" eingetragen und mit Tinte "From E.3. Bergen Harbour 25th May 1946".

Der Navigationsgast von "S 195" hat sich die Arbeit durch diese missbräuchlichen Eintragungen der geheimen Quadrate die Arbeit erleichtert, um bei Positionsmeldungen über Funk nicht mit zwei Karten arbeiten zu müssen. 

Rückseite und rechte untere Ecke der Vorderseite der Karte D 66

Straße von Dover und Straße von Calais                                     Östlicher Teil von East-Sussex

 

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