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Das 7. Schnellbootgeschwader wurde mit Aufstellungsbefehl Nr. 105 - Marine - mit Wirkung vom 01.04.1961 mit Heimathafen Kiel aufgestellt. Das Geschwader wurde mit 10 Booten der "Zobel"-Klasse (S-Boot Klasse 142) auf der Basis der "Jaguar"-Boote ausgestattet. Statt der geforderten Feuerleitanlage erhielten die Boote wieder den halbautomatischen Plottisch Nedinsco. Die Waffen und die zugehörigen Zielsäulen entsprachen denen auf den "Jaguar"-Booten. Das Boot verfügte über eine Zitadelle, die den Verkehr unter Deck ermöglichte und die dort befindlichen Soldaten gegen radioaktiven Fall-Out schützen sollte.  

 

 

S-"Zobel"-Klasse, (Klasse 142) - Foto: Archiv Förderverein

Um die Flottille zu modernisieren und an die Bedrohungslage anzupassen wurden mit Booten des 7. SGschw verschieden Versuche mit neuen Waffenanlagen durchgeführt. Es sollten weitreichende Seezielflugkörper, Nahbereichsflugabwehrraketen, drahtgesteuerte Torpedos mit dem Feuerleitsystem "M 20" der Firma Hollandse Signaal Apparaten (H.S.A.) erprobt und wenn möglich eingeführt werden. 

S-"Nerz" mit eingerüsteter M20-Feuerleitanlage - Foto: Harald Neuhaus

1963 begannen die Versuche mit dem amerikanischen Schiff-Luft-Flugkörper SAM "Tartar", der auch im Seeziel-Modus eingesetzt werden konnte. Als Versuchsboot wurde S-"Nerz" mit einem "M 20" Feuerleitsystem ausgerüstet.

Für Versuche mit dem britischen Nahbereichs-Luftzielflugkörper SAM "Seacat" wurden die Startgeräte beidseitig am vorderen 40mm-Geschütz angebracht. Die Versuche mit dem "Seacat" wurden bald eingestellt, da die optische Feuerleitung bis zum Treffpunkt mit dem Ziel von einem S-Boot im Seegang nicht vielversprechend erfolgen konnte.

SAM "Seacat" an einem 40mm-Geschütz - Bild: Aus H. Fock Schnellboote Bd. 3

S-"Nerz" beim Erproben des SAM "Seacat" - Bild: Archiv Hans Frank

Die Versuche mit dem FK "Tartar" waren zunächst auch nicht vielversprechend, wurden aber über Jahre hinaus fortgesetzt und man glaubte, den Flugkörper und die Startvorrichtung für den Einsatz von Schnellbooten in den Griff bekommen zu können. 

 

S-"Nerz" beim Erproben des SAM "Tartar" - Bild: Archiv Hans Frank

Die Versuche mit dem SAM "Tartar" wurden schließlich 1969 beendet, da der FK zu schwer und zu komplex war, um auf S-Booten eingesetzt zu werden. Ein weiterer Nachteil war, dass das Ziel während der Flugzeit des FK ununterbrochen mit dem Feuerleitradar "beleuchtet" werden musste. Inzwischen liefen bereits die Planungen für eine neue Bootsklasse (S-Boot Klasse 143). 

Während des S-Flottillen-Manövers im Skagerrak ereignete sich am 05.09.1968 ein folgenschwerer Irrtum auf S-"Zobel", wobei ein Befehl für die andere Division als Befehl zur Kursänderung für die eigene Division aufgefasst wurde, da die anderen Boote der Division aber Kurs hielten, rammte "S-"Zobel" das Schwesterboot S-"Wiesel" so heftig, dass nicht nur ein Milionenschaden am Boot entstand sondern auch der Gefreite Karl-Heinz Peters der vorderen Geschützbesatzung ums Leben kam. Der Gefreite Rolf Ziegenfeuter, ebenfalls als Richtschütze im vorderen Geschütz, blieb unverletzt. Beide Boote mussten für längere Zeit in die Werft.

Vorderes Geschütz S-"Wiesel" - Foto: Rolf Ziegenfeuter

 

Trümmerlandschaft Vorschiff S-"Wiesel" - Foto: Rolf Ziegenfeuter

S-"Wiesel" nach dem Unfall am Tender "Neckar" - Fotos: Rolf Ziegenfeuter

S-"Wiesel" in der Halle der Niendorfer Werft - Foto: Rolf Ziegenfeuter

 

Die ostdeutsche Presse veröffentlichte zum Bau der Boote Klasse 142 und zu den Flugkörpertesten den unten stehenden Artikel, der uns von Herrn Klaus Klein zur Verfügung gestellt wurde. Es ist uns bisher nicht gelungen, herauszufinden in welcher Zeitung der Artikel erschien.

Artikel in einer Zeitung in der DDR - Quelle: Klaus Klein

Hierbei wurden im BMVg stattfindende Gespräche über eine mögliche Nachrüstung der Boote mit Flugkörpern bereits als Tatsache ausgegeben.

Die Boote der Klasse 142 wurden von 1970 bis 1972 umgerüstet (S-Boot Klasse 142 mod.) und erhielten statt der bisher vier Torpedorohre, zwei Rohre für drahtgesteuerte Torpedos DM 2 A 1, "Seal", der auf dem Boot "Kormoran" getestet worden war, und die Feuerleitanlage "M 20" für die Steuerung der Geschütze und der Torpedos.

Boot Beginn Umbau Ende Umbau
Zobel 01.03.1971 26.05.1972
Wiesel 13.05.1970 20.07.1971
Dachs 06.04.1970 24.05.1971
Hermelin 01.09.1969 08.03.1971
Nerz 07.12.1970 02.02.1972
Puma 14.09.1970 05.11.1971
Gepard 26.10.1970 18.01.1972
Hyäne 07.01.1971 26.05.1972
Frettchen 18.06.1969 08.03.1971
Ozelot 03.08.1970 16.08.1971

Geschwaderkommandeure:

FKpt Müller, A. 04.1961 - 12.1961
FKpt  Rieve 12.1961 - 03.1965
FKpt Rössner 04.1965 - 12.1967
FKpt Werner 01.1968 - 12.1969
FKpt Liebig 12.1969 - 09.1971
FKpt Günther 10.1971 - 06.1974
FKpt Hornung 06.1974 - 01.1977
FKpt Bausch 02.1977 - 02.1980
FKpt Brannolte 02.1980 - 03.1983
FKpt Bruhns 04.1983 - 06.1984
FKpt Stallmann 07.1984 - 09.1986
FKpt Struve 10.1986 - 12.1988
FKpt Fritz 12.1988 - 09.1990
FKpt Hoops 10.1990 - 09.1992
FKpt Kronisch 10.1992 - 09.1994
FKpt Grothe 10.1994 - 09.1997
FKpt Brinkmann 10.1997 - 09.1999
FKpt Ullmann 10.1999 - 08.2001
FKpt Schmidt 09.2001 - 12.2001
FKpt Meiert 01.2002 - 11.2003
FKpt Behnert 11.2003 - 06.2005
FKpt Jopp 06.2005 - 05.2007
FKpt Jungmann 05.2007 - 03.2009
FKpt Haisch 04.2009 - 06.2011
FKpt Meyer 07.2011 - 09.2013
FKpt Rühmann 09.2013 - 16.11.2016

"Zobel"-Klasse, S-Boot Klasse 142 mod.

Versuch mit Artillerie-Zielsäule OGR-7 auf S-"Hyäne" auf S-"Wiesel" noch die Zielsäule SE 11- Foto: Archiv Förderverein 

S-"Puma" (S-Boot Klasse 142 mod) Mai 1981 im NOK - Foto: Udo Junk

S-"Hermelin" im Manöver Botany Bay 1979 - Foto: Ralf Hübner

Boote und Tender des 7. SGschw in Antwerpen im Wilhelm Dock Mai 1981- Foto: Udo Junk

S-"Ozelot" beim 1100-Jahr-Jubiläum der Patenstadt Duisburg Sept.1983 - Foto: Archiv 7. SGschw

 

Boote der Klasse 142 und ihr Verbleib

Boot Hull-No. In Dienst Int'l. Rufzeichen Außer Dienst Verbleib
Zobel P 6092 12.12.1961 DBUQ DRCO 07.09.1982 Verkauft an Lürssen-Werft für Vorführzwecke
Wiesel P 6093 25.06.1962 DBUS DRCP 06.03.1984 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen
Dachs P 6094 25.09.1962 DBUU DRCQ 06.12.1983 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen
Hermelin P 6095 28.11.1962 DBUW DRCV 12.01.1983  Versuchs- und Zielschiff, Auflieger MArs W'haven, 1988 verkauft an Eberhard-Werft, Abbruch 1998
Nerz P 6096 11.01.1963 DBUX DRCR 08.07.1982 Versuchsschiff in Olpenitz, Auflieger MArs W'haven, Umbau zur Yacht "Busefalo", aufgebracht durch Royal Navy, BMPT, 2004 verkauft zum Abbruch
Puma *) P 6097 21.12.1962 DBUY DRCW 18.12.1981 Hulk bei SSichLehrGrp, Eberhard-Werft, Arnis, nach Angabe der Werft ausgeschlachtet, Abbruch 2011; nach anderen Angaben Umbau zum Privatboot "Arthur of San Lorenzo" und Verkauf nach England
Gepard P 6098 18.04.1963 DBVA DRCS 09.11.1982 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen
Hyäne P 6099 10.05.1963 DBVB DRCX 05.06.1984 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen
Frettchen P 6100 26.06.1963 DBVC DRCT 09.08.1983 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen
Ozelot P 6101 25.10.1963 DBXE DRCU 10.01.1984 Abgabe an Türkei, Auflieger, abgebrochen

Das zweite Rufzeichen der Boote galt ab 01.12.1981.

*) Hier gibt es eine Diskrepanz zwischen den Informationen, die von der Eberhard-Werft erhalten wurden, und der Homepage der Roving Commissions, die aussagt, dass ex-" Puma" auf dem Itchen River, Southampton, gefunden wurde und den Namen "Arthur of San Lorenzo" trug. Von diesem Boot wurden die Motoren und sonstige Ersatzteile der Maschinenanlage ausgebaut, um sie bei der Restaurierung von "S 130" zu verwenden. 2016 meldete sich Desmond Hughes aus England, der berichtete, dass er das Fahrzeug "Arthur of San Lorenzo" ohne Motoren gekauft hat. Bei dem 2011 in Arnis abgebrochenen Boot kann es sich auch um ein Boot der Klasse 140 handeln.

Die vorzeitige Außerdienststelllung von S-"Puma" ist auf eine Havarie des Bootes zurückzuführen, die nicht nur die Wellenanlage des Bootes und hier besonders die Stb-Innen-Welle mit Propeller in Mitleidenschaft zog sondern auch ein Loch in das Unterwasserschiff der Abteilung I hervorrief. 

S-"Puma" in der Werft in Mandal - Foto: Ralf Hübner

Die zerstörten Innenpropeller von S-"Puma" - Foto: Ralf Hübner

Abgerissene und verbogene Stb-Innen-Welle - Foto: Ralf Hübner

Die abgerissene Stb-Innen-Welle mit zerstörtem Propeller - Foto: Ralf Hübner

In die Abteilung I geschlagenes Leck - Foto: Ralf Hübner

Das Bild dieses Zylinderkopf-Deckels im Besitz des Föreningen Svenska Robotbåtar erreichte uns aus Schweden - Foto: Jan Olof Waltersson

 

Zwischen 1981 und 1983 wurde das Geschwader auf 10 Boote der Klasse 143 A umgerüstet. Das Geschwader verlegte im Dezember 1995 nach Warnemünde. 

 

Die S 143 A Gepard-Klasse

 

"Gepard"-Klasse, S-Boot Klasse 143 A

S71 "Gepard" noch ohne RAM-Starter - Bild: Archiv 7. SGschw

S71 "Gepard" mit RAM-Starter und MSP 500 - Bild: Archiv 7. SGschw

 

S72 - "Puma" (Klasse 143 A) - Bild: Archiv 7. SGschw

Boote der Klasse 143 A

Boot Hull-No. In Dienst Int'l. Rufzeichen Außer Dienst Verbleib
S 71 - Gepard P 6121 07.12.1982 DRCE 12.12.2014 Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven
S 72 - Puma P 6122 17.02.1983 DRCF 14.12.2015 Auflieger Kiel
S 73 - Hermelin P 6123 28.04.1983 DRCG 16.11.2016 Auflieger Kiel
S 74 - Nerz P 6124 14.07.1983 DRCH 29.02.2012 Verkauft an Emder Werft & Dock GmbH
S 75 - Zobel P 6125 28.09.1983 DRCI 16.11.2016 Auflieger Kiel
S 76 - Frettchen P 6126 16.12.1983 DRCJ 16.11.2016 Auflieger Kiel
S 77 - Dachs P 6127 22.03.1984 DRCK 29.02.2012 Verkauft an Emder Werft & Dock GmbH
S 78 - Ozelot P 6128 25.05.1984 DRCL 18.12.2014 Auflieger Kiel
S 79 - Wiesel P 6129 12.07.1984 DRCM 14.12.2015 Auflieger Kiel
S 80 - Hyäne P 6130 13.11.1984 DRCN 16.11.2016 Auflieger Kiel

Für die Taufe der Boote der Klasse 143 A wurde die Planung zur Namensgebung und für die Taufpatinnen/Taufredner durch ein Schreiben des BMVg FüM I 3 am 02. November 1981 festgelegt, das Datum der Taufe ergab sich aufgrund des Baufortschrittes:

Bootsname Taufdatum Taufpatin Taufredner
S71 Gepard 25.09.1981 Frau Bethge VAdm Bethge
S72 Puma 08.02.1982 Frau v. Knobloch BDir v. Knobloch
S73 Hermelin 08.12.1981 *) Frau Vohs KAdm Vohs
S 74 Nerz 18.08.1982 Frau Leister Sts Dr. Leister
S 75 Zobel 30.06.1982 Frau Schnoor OLt zS Schnoor, 7. SG
S 76 Frettchen 26.01.1983 Frau Toppmann Günter Toppmann, 2. Bürgermeister  von Altena
S77 Dachs 14.12.1982 Frau Giermann Kpt zS Giermann
S78 Ozelot 07.06.1983 Frau Schuur Kpt zS Schuur
S79 Wiesel 08.08.1983 Frau Liebig FlAdm Liebig
S 80 Hyäne 05.11.1983 Frau Fromm VAdm Fromm

*) Die Taufe des Bootes S73 "Hermelin" fand am 08.12.1981 bei eisiger Kälte in Schacht-Audorf bei Rendsburg statt. Der Leiter des Marinemusikcorps brach das Spielen der Natrionalhymne ab und meldete KAdm Vohs, dass die Instrumente den Musikern an den Lippen festfrören. Darauf KAdm Vohs: "Jawohl, Kameraden abtreten, rein und Schnaps trinken!" 

Die Boote S73 "Hermelin", S75 "Zobel" und S77 "Dachs" wurden bei der Kröger-Werft in Schacht-Audorf bei Rendsburg gebaut, alle anderen Boote bei der Fr. Lürssen-Werft in Bremen-Vegesack.

Die Patenstädte der Boote waren wie folgt:

Bootsname Patenstadt
S71 Gepard Röthenbach/Pegnitz
S72 Puma Uelzen
S73 Hermelin Pirmasens
S 74 Nerz Kaiserslautern
S 75 Zobel Bad Hersfeld
S 76 Frettchen Altena
S77 Dachs Werne
S78 Ozelot Duisburg
S79 Wiesel Ratingen
S 80 Hyäne Verden

Die Indienststellung des Typbootes "S71 Gepard" erfolgte am 07.12.1982.

Der Kommandant, KKpt Thomsen, meldet "S71 Gepard" in Dienst gestellt - Foto: Archiv Andres Zwoll

 

Daten der Stapelläufe und der Indienststellungen auf den Bootsstempeln - Bild: Archiv Förderverein

Zum Stapellauf des 7. Bootes S76 "Frettchen" erschien der folgende Artikel in der Wilhelmshavener Zeitung vom 27.01.1983 und darunter das Bild von "S 76" der Kriegsmarine:

Mit der Taufe am 05.10.1983 und der Indienststellung am 13.11.1984 des Bootes S80 "Hyäne" bei der Fr. Lürssen-Werft in Bremen- Vegesack wurde das Bauprogramm "Schnellboot Klasse 143 A" unter der Generalunternehmerschaft der Firma AEG-TELEFUNKEN abgeschlossen.

"Klar zur Flaggenparade" bei der Indienststellung S80 "Hyäne" - Foto: Archiv Förderverein

 

Bevor das Waffensystem RAM auf den Booten der Klasse 143 A eingebaut wurde, testete man das System auf S69 "Habicht".

S69 "Habicht" versuchsweise mit RAM-Launcher - Bild: Archiv Burkhard Schindler

Für die RAM-Teste auf S69 "Habicht" waren die Torpedorohre zeitweise abgebaut - Bild: Archiv Burkhard Schindler

 

Einfahrt in den Loch Eriboll/Schottland 1996 - Foto: Jörg Rabethke

"S71 Gepard", drei Schwesterschiffe und zwei "Willemoes"-Klasse-Boote am Tanker "Skinfaxe" beim JMC 1996 in Loch Eriboll - Foto: Jörg Rabethke

Nach Schlieren des Ankers der "Skinfaxe" Ankern einzelbootsweise - Foto: Jörg Rabethke

Tender "Elbe", "S71 Gepard", "S76 Frettchen", "S73 Hermelin" und "S79 Wiesel" in La Rochelle Sept. 1996 - Foto Jörg Rabethke

 

Vom 01.10.1999 bis zur Auflösung des 2. Schnellbootgeschwaders am 28.06.2006 waren jeweils fünf Boote der Klasse 143 und fünf Boote der Klasse 143 A im 2. und im 7. S-Geschwader gefahren. Vom 2. SG waren die Boote S66 "Greif", S67 "Kondor", S68 "Seeadler", S69 "Habicht" und S70 "Kormoran" an das 7. SG abgegeben worden, dafür waren vom 7. SG S76 "Frettchen, S77 "Dachs", S78 "Ozelot", S79 "Wiesel" und S80 "Hyäne" zum 2. SG versetzt worden. Damit sollte den Booten der Klasse 143 in gemischten Rotten der Nächstbereichsschutz gegen Flugkörper durch die Boote der Klasse 143 A zugute kommen, während sie eine höhere artilleristische Feuerkraft und die drahtgesteuerten Torpedos einbrachten. So konnte eine gemische Rotte mit zwei Booten drei 76mm-Geschütze, acht MM 38, zwei SEAL und 21 RAM-FK sowie Minen zum Einsatz bringen. Mit Auflösung des 2. S-Geschwaders kamen die Boote der Klasse 143 A wieder zum 7. S-Geschwader zurück.

S76 "Frettchen" mit dem Brückenwappen des 2. S-Geschwaders - Foto: Archiv Förderverein

S77 "Dachs" mit dem Brückenwappen des 2. S-Geschwaders - Foto: Archiv Tino Kunzmann

S78 "Ozelot" mit dem Brückenwappen des 2. S-Geschwaders - Foto: Archiv Tino Kunzmann

S79 "Wiesel" mit dem Brückenwappen des 2. S-Geschwaders - Foto: Archiv Tino Kunzmann

S66 "Greif" mit dem Brückenwappen des 7. S-Geschwaders - Foto: Archiv Tino Kunzmann

S68 "Seeadler" mit dem Brückenwappen des 7. S-Geschwaders - Foto: Archiv Tino Kunzmann

 

S69 "Habicht" mit dem Brückenwappen des 7. S-Geschwaders - Foto: Frank Zingler

S 70 "Kormoran" mit dem Brückenwappen des 7. S-Geschwaders - Foto: Archiv T. Kunzmann

Zur Außerdienststellung des 2. S-Geschwaders wurde dieser Aufnäher geschaffen 

2011 erschien das Buch "7. Schnellbootgeschader - 50 Jahre 1961 - 2022"

Nach dem Attentat auf das World Trade Center am 11.09.2001 beschloss der Bundestag im November auf der Basis des Artikels 51 der Charter der Vereinten Nationen und des Artikel 5 des NATO-Vertrages die Teilnahme der Deutschen Marine durch bewaffnete Schnellboote an Einsätzen gegen den internationalen Terrorrismus.

Der 1. Einsatz erfolgte im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) mit den Booten S64 "Bussard" und S62 "Falke" vom 2. SGschw, sowie S71 "Gepard", S80 "Hyäne" und S72 "Puma" vom 7. SGschw unterstützt durch Tender "Donau" vom 21.01.2002 mit der Verschiffung der Schnellboote mit "Condock II" nach Djibuti bis zum 15.06.2002 mit der Rückkehr des deutschen Kontingents auf eigenem Kiel nach Warnemünde. Die Aufgaben während dieses Einsatzes waren Seeraumüberwachung am Horn von Afrika und sicheres Geleiten von Handelsschiffen entlang der Küste von Somalia.

Der nächste Einsatz in diesem Rahmen bestand für die Schnellbootflottille in der Teilnahme der Boote S63 "Geier" vom 2. SGschw sowie S67 "Kondor" und S70 "Kormoran" vom 7. SGschw unterstützt durchTender "Main" an der Operation Active Endeavour (OAE) Street of Gibraltar (STROG) I als TG 500.02 der Standing Naval Force Atlantik (SNFL) im Mittelmeereinsatz, mit der Aufgabe Schiffe sicher durch die Straße von Gibraltar zu geleiten. AlsStützpunkt für diese Aktivität stand der spanische Marinehafen von Cadiz zur Verfügung. Dauer des Einsatzes vom 19.09. bis 10.12.2003.  

Nach einer Pause in der OAE übernahm das 2. Kontingent, S62 "Falke", S68 "Seadler", S77 "Dachs" im Heimathafen Warnemünde Hohe Düne und befand sich dort in 72-Stunden-Bereitschaft. Unterstützt durch Tender "Elbe" begann der Einsatz am 29.01.2004. Da S62 "Falke" wegen eines technischen Defekts den Anforderungen nicht mehr entsprach, verlegte S80 "Hyäne" vom 7. SGschw, die für das 3. Kontingent vorgesehen war, vorzeitig nach Gibraltar. Am 19.04.2004 ging dann der Rest des 3. Kontingents bestehend aus S64 "Bussard" vom 2. SGschw und S69 "Habicht" vom 7. SGschw, unterstützt durch Tender "Main" in den Einsatz. 

Die Systemunterstützungsgruppe (SUG) für die Einsätze wurde von den SUGs des 2. und des 7. S-Geschwaders gestellt. Am 28.05.2004 wurde die Operation Active Endeavour STROG beendet und die Boote kehrten am 29.06.2004 in den Heimathafen zurück. 

Am 26.06.2006 wurde das 2. S-Geschwader aufgelöst.

Die Schnellbootflottille wurde mit der Einführung der Einsatzflottille 1 (EF 1), einem der beiden Großverbände der Deutschen Marine mit direkter Unterstellung unter das Flottenkommando in Glücksburg-Meierwik, am 29.06.2006 aufgelöst, wie alle anderen Typ-Verbände auch. Die 10 verbliebenen Schnellboote der Klasse 143 A (7. SGschw) unterstanden nun der EF 1. Der EF 1 wurden auch die neuen Korvetten der Braunschweig-Klasse (K 130) unterstellt.

Gemäß Planung sollten 2006 wieder vier Boote des 7. S-Geschwaders an der OEF am Horn von Aftrika teilnehmen, stattdessen wurde aber aufgrund der geänderten Sicherheitslage an den Operationen der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) teilgenommen. Die Aufgaben waren Sicherung der Seegrenzen, Unterbindung des illegalen Waffenhandels und Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine. Die eingesetzten Fregatten operierten weit abgesetzt vor der Küste, während die S-Boote in der so genannten Area of Maritime Operations (AMO) bis 43 sm vor der Küste eingesetzt waren. 

Einsatzgebiet der Operation UNIFIL

Ab 19.09.2006 liefen die Boote S74 "Nerz", S 77 "Dachs", S78 "Ozelot" und S80 "Hyäne" und der Tender "Elbe" von Warnemünde aus und erreichten ihren Einsatzhafen, Limassol auf Zypern, am 01.10.2006.

Dort wurde ein Teil des zivilen Hafens angemietet und ein Stützpunkt, der so genannte Fast-Patrol-Boat-Castle (FPB-Casle), eingerichtet. Dort lag ein Tender mit Teilen der SUGs des 2. und 3. S-Geschwaders. Der Bereich war durch einen Sicherungszug der Marineschutzkräfte aus Eckernförde abgesichert. Alle Nationen, die Boote für UNIFIL einsetzten, stützten sich auf diesen Bereich ab. Nur die Türkei setzte ihre Korvetten von Mersin aus ein.

Am 01.03.2007 verlegten "Elbe", S74 "Nerz" und S78 "Ozelot" zurück in die Heimat, während auf S77 "Dachs" und S80 "Hyäne" Mitte März 2007 ein Besatzungswechsel stattfand. 

Am 20.04. 2007 rammte S76 "Frettchen" S71 "Gepard". Beide Boote erlitten starke Beschädigungen. Nach einer Sofortreparatur im Mittelmeer verlegten die Boote zurück nach Deutschland zur Instandsetzung.

Kurz vor der Ramming S76 "Frettchen" - S71 "Gepard" am 20.04.2007 - Foto: Archiv Förderverein

S71 "Gepard" nach der Ramming - Foto: Archiv Förderverein

Erste Maßnahmen zur Schadensbekämfung auf S71 "Gepard" - Foto: Archiv Förderverein

Stb-Seite S71 "Gepard" - Foto: Archiv Förderverein

Bug S76 "Frettchen" Bb-Seite - Foto: Archiv Andreas Zwoll

Bug S76 "Frettchen" Stb-Seite - Foto: Archiv Förderverein

Blick durch das Luk Abt. IX S76 "Frettchen" auf das Mittelmeer - Foto: Archiv Andreas Zwoll

 

Von 2006 bis 2016 nahm das 7. S-Geschwader fast ständig an der Operation UNIFIL teil. Dabei wurde der Besatzungswechsel geprobt, um eine längere Stehzeit der Plattform zu erzeilen. Mehrere Boote waren so länger als ein Jahr im Einsatz. Die längste Stehzeit eines Bootes betrug 17 Monate. Am 12.02.2007 verlegten S71 "Gepard" und S76 "Frettchen" von Warnemünde nach Limassol, wo sie S74 "Nerz" und S78 "Ozelot" ablösten. Die beiden Boote kehrten zusammen mit Tender "Elbe" am 17.03.2007 nach Warnemünde zurück.

Damit sollte gemäß Planung der UNIFIL-Einsatz des 7. Schnellbootgeschwaders endgültig beendet sein, denn von da an übernahmen die Korvetten diese Aufgabe.

S79 "Wiesel" beim Einlaufen in Warnemüde mit Heimatwimpel - Foto: Tino Kunzmann

Nach 29jähriger Flottenzugehörigkeit wurden am 29.02.2012 um 14:00 Uhr im Marinearsenal Wilhelmshaven die beiden Boote der Klasse 143 A S74 "Nerz" und S77 "Dachs" außer Dienst gestellt. 

Die Boote S74 "Nerz" und S77 "Dachs" an der Arsenalpier - Foto: K. Heidemann

In seiner Ansprache an die Besatzungen der beiden Boote und die Gäste hob der Kommandeur des 7. Schnellbootgeschwaders, Fregattenkapitän C. Meyer, hervor, dass beide Besatzungen in professioneller Art und Weise die Boote trotz der seit Frühjahr 2011 erfolgten Herausnahme aus der Fahrbereitschaft so instandgehalten hatten, dass sie auf eigenem Kiel und mit eigenem Antrieb ihre letzte Fahrt im Dienste der Deutschen Marine zum MArs Wilhelmshaven durchführen konnten. 

Besatzung S77 "Dachs" und Gäste auf der Arsenalpier - Foto: K. Heidemann

Er betonte außerdem, dass die Besatzungsangehörigen alle eine Anschlussverwendung im 7. Schnellbootgeschwader erhalten und damit zur Einsatzbereitschaft der verbleibenden acht Boote beitragen würden.

Im Anschluss traten die Besatzungen und ihre Gäste auf ihren Booten an und die Kommandanten befahlen "Hol nieder Flagge und Wimpel". 

"Hol nieder Flagge und Wimpel" - Foto: K. Heidemann

Dann meldeten Kptlt Ermisch, Kommandant S74 "Nerz", und Kptlt Dubnitzki,  Kommandant S77 "Dachs",  an den Geschwaderkommandeur ihre Boote außer Dienst gestellt und dieser meldete: "...die Boote S74 "Nerz" und S77 "Dachs" außer Dienst gestellt" an den A 3 der Einsatzflottille 1, Kapitän zur See Miller.

Inzwischen sind die beiden Boote S74 "Nerz" und S77 "Dachs" an die Emder Werft und Dock GmbH verkauft worden. Sie wurden im Dezember 2015 nach Emden geschleppt und liegen dort mit uns unbekanntem Verwendungszweck.

Die ehemaligen S-Boote S74 "Nerz" und S77 "Dachs" in Emden - Foto: T. Kunzmann

Die Boote S71 "Gepard" und S78 "Ozelot" am Liegeplatz M der Hohen Düne - Foto: Volker Groth

Am 12.12.2014 wurde am Liegeplatz M des Marinestützpunktes Warnemünde das Boot S71 "Gepard“ nach 32 Jahren außer Dienst gestellt.

 

Die Gäste der A.D.-Stellungszeremonie S71 "Gepard" - Foto: Volker Groth

Die Restbesatzung S71 "Gepard" - Foto: Volker Groth

Zur Außerdienststellungszeremonie des Bootes S 71 "Gepard“ waren auch sechs  Mitglieder des Vorstandes des Fördervereins Museums-Schnellboot e.V. unter Leitung des 1. Vorsitzenden, FKpt a.D. Karl (Kalle) Scheuch, angereist.  Diese Tatsache wurde durch den Geschwaderkommandeur, FKpt Rühmann, in seiner Ansprache an die Besatzung S71 "Gepard“ und ihre Gäste besonders hervorgehoben. 

 

FKpt Rühmann während der Ansprache - Foto: Volker Groth

FKpt Rühmann konnte eine Reihe Gäste aus der Marine begrüßen, darunter auch ehemalige Kommandanten des Bootes. Selbstverständlich ging der Geschwaderkommandeur auf die besondere Rolle des Bootes im Geschwader als Typ-Boot und auf dessen Einsätze in der Operation Freedom und UNIFIL ein. Er gab zu verstehen, dass die Besatzung auf andere Einheiten des Geschwaders bzw. auf Einheiten des 1. Korvettengeschwaders versetzt würden.

Abschließend befahl er dem Kommandanten: „Korvettenkapitän Münstermann, stellen Sie das Boot S71 "Gepard“ außer Dienst!“

KKpt Münstermann befahl darauf: „Besatzung S71 "Gepard“ stillgestanden!“ und „Flaggenposten auf Station!“ und schließlich „Hol nieder Flagge und Wimpel!“. Zum entsprechenden Signal mit der Bootsmannsmaatenpfeife wurden Heckflagge, Gösch und Kommandantenwimpel niedergeholt. Dann meldete er seinem Kommandeur „Korvettenkapitän Münstermann, ich melde S71 "Gepard“ außer Dienst gestellt!“  

Niederholen der Flagge - Foto: Volker Groth

S71 "Gepard" außer Dienst, S78 "Ozelot" noch im Dienst - Foto: Volker Groth

Das Boot S78 "Ozelot" wurde nach 30 Dienstjahren am 18.12.2014 um 10:00 Uhr außer Dienst gestellt.

S71 "Gepard" verlegte im Oktober 2015 nach Wilhelmshaven und dann nach kleineren Umbauten 2016 in das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven, um dort als schwimmendes Museumsboot die deutsche Schnellbootswaffe zu erläutern und darzustellen.

Der Einsatz der Marine zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer forderte ab 2015 eine Neugruppierung von Kräften. So löste S80 "Hyäne" Ende Juli 2015 die Korvette "Erfurt" in der Operation UNIFIL vor der Küste des Libanon ab, die dafür zum Horn von Afrika in die Operation ATALANTA wechselte. Im Januar 2016 wechselte die Besatzung S80 "Hyäne" mit der von S73 "Hermelin", die den Einsatz im April beendete und am 14. April 2016 mit S80 "Hyäne" in Warnemünde einlief. 

Damit endete der fast 10jährige Einsatz unter der Flagge der Vereinten Nationen. Am 15.10.2006 waren die ersten vier Boote des 7. SG, darunter auch S80 "Hyäne", in Beirut eingelaufen, um die erste maritime Mission der Vereinten Nationen UNIFIL MAROPS zu beginnen.

Am 26.06.2016 führte das 7. S-Geschwader eine Geschwaderabschlussfahrt von Kiel, wo es an der Kieler Woche teilgenommen hatte, nach Warnemünde mit S73 "Hermelin", S75 "Zobel", S76 "Frettchen" und S80 "Hyäne" sowie den Tendern "Elbe" und "Donau" durch. Am 04.07.2016 wurden die vier S-Boote aus der Fahrbereitschaft genommen.

Am 16.11.2016 wurde das 7. S-Geschwader in Warnemünde mit Großem Zapfenstreich aufgelöst, nachdem am Tag davor die letzten vier Boote außer Dienst gestellt worden waren.

 

S80 "Hyäne" 17.03.2015 beim Einlaufen Warnemünde vom Squadex - Foto: T. Kunzmann

Das 7. SGschw in Portsmouth am 01.05.15 - Bild: Frank Raudszus

Entgegen aller Erwartungen erhielt das 7. SGschw Anfang Juli 2015 den Befehl, das Boot S80 "Hyäne" erneut in den UNIFIL zu entsenden. Das Boot lief am 13.07.2015 aus Warnemünde Hohe Düne aus und soll vor der Küste des Libanon die Korvette "Erfurt" ablösen, die zur Mission ATALANTA am Horn vorn Afrika abkommandiert wurde. Aufgabe des "S80 Hyäne" vor dem Libanon wird es sein, zur Unterbindung des Waffenschmuggels in den Libanon beizutragen.

S75 "Zobel" während der Kieler Woche 2015 - Bild: Hans-Joachim Friedrich

S80 "Hyäne" 13.07.2015 beim Einlaufen in den NOK - Foto: T. Kunzmann

S80 "Hyäne" 13.07.2015 beim Passieren Rendsburg - Foto: T. Kunzmann

Unser Vereinskamerad Dr. Nikolaus Sifferlinger sah S80 "Hyäne" am 22.07.2015 beim Zwischenstopp auf Malta.

S80 "Hyäne" 22.07.2015 beim Zwischenstopp auf Malta - Foto: N. Sifferlinger

Am 25.07.2015 gegen 11:00 Uhr lief S80 "Hyäne" in Limassol auf Zypern ein, um sich der UNIFIL anzuschließen.

Verlegung S79 "Wiesel" und S72 "Puma" nach W'haven

Am 28.09.2015 um 05.30 Uhr liefen die Boote S72 "Puma" und S79 "Wiesel" von Rostock-Warnemünde, Stützpunkt Hohe Düne, aus, um in Jägersberg die Gefechtsmunition abzugeben und dann via Nord-Ostsee-Kanal in das Marinearsenal Wilhelmshaven zu verlegen, um dort einige Geräte sowie die Waffenanlagen ausbauen zu lassen. 

Die Fahrt durch den NOK verlief mit Hindernissen (über zweistündige Verspätung beim Schleusen in Holtenau und zweimaliger Stopp in Weichen), so dass die Boote statt um Mitternacht im MStpKdo Wilhelmshaven festzumachen erst gegen Morgen des 29.09.2015 ankamen. Sie gingen daher um 08.30 Uhr durch die Schleuse und legten im Marinearsenal an.

  

S72 "Puma" noch in fast voller Stärke im MArs Wilhelmshaven - Bild: K. Scheuch

Kommandant S79 "Wiesel", KKpt Münstermann, auf der Brücke - Bild: K. Scheuch

Magenetkompass, FL 1800 und Radom WM 27 des S79 "Wiesel" - Bild: K. Scheuch

Blick vom Vorsteven auf 76mm-Oto Melara und Brücke S79 "Wiesel" - Bild: K. Scheuch

S79 "Wiesel" mit RAM-Starter, seine MM 38 bereits abgegeben - Bild: K. Scheuch

Die lange Fahrt nach Wilhelmshaven

Im MArs Wilhelmshaven wurden das 76mm-Geschütz und der RAM-Starter sowie einige Geräte ausgebaut.

S79 "Wiesel" und S72 "Puma" in der Schleuse Brunsbüttel - Foto: Frank Zingler

 

S79 "Wiesel" und sein Modell im Stützpunkt Hohe Düne - Foto: Frank Zingler

S79 "Wiesel" passiert Rendsburg - Foto: Tino Kunzmann

S72 "Puma" auch abgetakelt - Foto: Tino Kunzmann

Bei Einbruch der Dunkelheit wird die Weiche Landwehr passiert - Foto: Tino Kunzmann 

Am 08.10.2015 legten die weitgehend abgetakelten Boote dann morgends ab, um via NOK in den Heimathafen Hohe Düne zurückverlegen, wo sie am 09.10 kurz nach 02.00 Uhr einliefen. Jetzt werden die beiden Boote sich auf ihre Außerdienststellung am 14.12.2015 vorbereiten.

S80 "Hyäne" fuhr während des UNIFIL-Einsatzes gemeinsame seemännische Manöver und Schießen mit dem französischen Zerstörer "Montcalm". Nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris bekundete die Schnellbootbesatzung ihren französischen Kameraden ihre Solidarität.

Die Besatzung "S80 Hyäne" - Bild: PIZ Marine

Am 3. Dezember 2015 endete für die Besatzung S80 "Hyäne" ein fünfmonatiger Einsatz bei UNIFIL. Als Ablösung trat die Besatzung S75 "Hermelin" in deren Fußstapfen. Der Führer des deutschen Kontingents bei der UNIFIL,  Fregattenkapitän Johst, übergab das Kommando über das Boot von Kapitänleutnant Pauker an Korvettenkapitän Tesch. 

 

Übergabe des Kommandos über S80 "Hyäne" - Bild: PIZ Marine

Die Reste des 7. SGschw im Morgenlicht - Bild: Frank Zingler

Am 14.12.2015 um 10.00 Uhr wurden in Rostock-Warnemünde die beiden Boote S79 "Wiesel" und S72 "Puma" außer Dienst gestellt. Das Geschwader besteht jetzt noch aus vier Booten, die am 16.11.2016 außer Dienst gestellt werden sollen.

Hol nieder Flagge und Wimpel auf S79 "Wiesel" - Bild: Frank Zingler

Am 29. Februar 2016 und März liefen die beiden Boote S73 "Hermelin" und S76 "Frettchen" sowie Tender "Elbe" zu einem vierwöchigen Squadex und der Teilnahme an dem internationalen Manöver BALTOPS aus. Während des Squadex wurden u.a. die Städte Oslo und Göteborg angelaufen. Seemännische Übungen und Schießübungen sowie das Fahren im Verband, Nebelfahrt und Schleppen und Geschlepptwerden wurden genauso geübt wie taktische Übungen durchgeführt wurden. Am 23.03.2016 lief der Verband wieder in den Heimathafen ein. Die Internet-Seite der Marine berichtete ausführlich über die Teilnahme des 7. SGeschwaders am Manöver.

Am 18.04.2016 lief S80 "Hyäne" nach über 9-monatigem UNIFIL-Einsatz mit wechselnden Besatzungen wieder in den Heimathafen Hohe Düne ein.

S80 "Hyäne" bei der Kanalfahrt am 17.04.2016 - Bild: T. Kunzmann

 

Rückkehr S80 "Hyäne" in den Heimathafen am 18.04.2016 - Bild: T. Kunzmann

Am 827. Hamburger Hafengeburtstag 2016 vom 05. bis 08. Mai 2016 nahm das S-Boot S73 "Hermelin" teil. Am 05.05. fuhr es bei "Kaiserwetter" in der von Fregatte "Brandenburg" (F 215) angeführten Parade von Traditionsschiffen wie z.B. dem Finkenwerder Ewer HF 213, der "Dar Mlodziezi", der "Mir", der "Kruzenshtern", der "Alexander von Humboldt II", der "Santa Maria  Manuela", der Fahrzeuge von Zoll, Polizei, DLRG, DGzRS und THW sowie des Britischen Zerstörers "Duncan" (D 37), von vier dänischen Heimwehrkuttern (MHV 904 "Lyø", MHV  903 "Hjortø", MHV 908 "Brigaden" und MHV 812 "Herkules") des dänischen P-Bootes "Diana" (P 620) die Elbe hinauf bis in den Hamburger Hafen.

Fregatte "Brandenburg", Flaggschiff der Einlaufparade 2016 - Foto: Kalle Scheuch

Ewer "HF 231" von Finkenwerder - Foto: Kalle Scheuch

Zerstörer "HMS Ducan" (D 37) - Foto: Kalle Scheuch

Boote "Lyø" (MHV 903) und "Hercules" (MHV 812) der dänischen Hjemmeværn - Foto: Kalle Scheuch

Patrouillenboot "HDMS Diana" (P 620) - Foto: Kalle Scheuch

Schnellboot  S73 "Hermelin" (P 6123) - Foto: Kalle Scheuch

Die letzte gemeinsame Unternehmung der verbliebenen vier Boote des Geschwaders ist die Teilnahme an der Kieler Woche 2016. Am 16.06.2016 liefen die vier verbliebenen Boote, S73 "Hermelin", S74 "Nerz", S75 "Zobel" und S80 "Hyäne" in den Marinestützpunkt Kiel ein.

Das 7. SGschw läuft zum letzten Mal in Kiel ein - Foto: Tino Kunzmann

S76 "Frettchen" vor dem Ehrenmal - Foto: Tino Kunzmann

S75 "Zobel" - Foto: Tino Kunzmann

S73 "Hermelin" - Foto: Tino Kunzmann

S80 "Hyäne" - Foto: Tino Kunzmann

7. S-Gschw in seinem alten Heimathafen - Foto: Frank Zingler

7. S-Gschw bereitet sich auf die Abschiedsfahrt vor - Foto: Tino Kunzmann

Es wird gewupelt - Foto: Tino Kunzmann

Hot Dog-Wolke - Foto: Tino Kunzmann

Einlaufen Hohe Düne - Foto: Tino Kunzmann

Am 02.07.2016 nahm S75 "Zobel" außerplanmäßig an der Warnemünder Woche statt und unternahm dabei eine Fahrt in See. 

Am 03.07.2016 fuhren die vier Boote S73 "Hermelin", S75 "Zobel", S76 "Frettchen" und S80 "Hyäne" zweimal mit Gästen, den nächsten Familienangehörigen der Besatzungsmitglieder, auf die Ostsee hinaus.

S80 "Hyäne" auslaufend Warnemünde - Foto: Tino Kunzmann

S75 "Zobel" und S76 "Frettchen" auslaufend Warnemünde - Foto: Tino Kunzmann

S76 "Frettchen" vor Warnemünde - Foto: Tino Kunzmann

S75 "Zobel" einlaufend Warnemünde - Foto: Tino Kunzmann

Durch diese Molenköpfe wird nie wieder ein deutsches S-Boot fahren - Foto: Frank Zingler

Danach bereiteten sich alle vier Boote auf die Außerdienststellung vor. 

Die abgetakelten Boote S 72 "Puma", S78 "Ozelot" und S79 "Wiesel" - Foto: Volker Groth

An der Pier der abgetakelten Boote, S72 "Puma", S78 "Ozelot" und S79 "Wiesel" im Stützpunkt Hohe Düne prangt seit neuestem ein neuer Geschwadername.

1. Ludolfgeschwader - Foto: Frank Zingler

Reste des 7. S-Geschwaders am 21.07.2016 - Foto: Dr. Nik Sifferlinger

Das 7. Schnellbootgeschwader wurde in einer ergreifenden Zeremonie nach einer Ansprache von VAdm Brinkmann, Stellvertretender Inspekteur, Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte, am 16.11.2016 um 11.00 Uhr außer Dienst gestellt, nachdem zuvor die letzten vier Boote des Geschwaders, S73 "Hermelin", S75 "Zobel", S76 "Frettchen" und S80 "Hyäne" außer Dienst gestellt worden waren.

Die letzten vier Boote an der Kieler Brücke - Foto: K. Scheuch

Besatzungen werden dem Kommandeur zur a.D.-Stellung gemeldet- Foto: T. Kunzmann

S75 "Zobel" und S76 "Frettchen" a.D. gestellt - Foto: T. Kunzmann

S73 "Hermelin" und S80 "Hyäne" a.D. gestellt - Foto: T. Kunzmann

Sofort werden die Namensschilder abmontiert - Foto: K. Scheuch

Einmarsch zur a.D.-Stellung des Geschwaders - Foto: T. Kunzmann

VAdm Brinkmann erhält Meldung - Foto: T- Kunzmann

Die Truppenfahne wird eingerollt - Foto: T. Kunzmann

 Damit war die 100jährige Ära der Schnellboote in deutschen Marinen beendet.

Ex-S74 "Nerz" und ex-S77 "Dachs" bei der EWD in Emden - Foto: T. Kunzmann

Ex-S73 "Hermelin", ex-S75 "Zobel", ex-S76 "Frettchen" und ex-S80 "Hyäne" im MArs Kiel - Foto: T. Kunzmann

Ex-"S72 Puma", ex-S79 "Wiesel" und ex-S78 "Ozelot" in Kiel - Foto: Tino Kunzmann

Ex-S71 "Gepard" im DMM Wilhelmshaven - Foto: T. Kunzmann

EX S71 "Gepard" und die Pönex-Crew 2017 - Foto: DMM

Hier warten sechs von sieben Booten im MArs Kiel auf ihre weitere Verwendung - Foto: Andreas Engel

S78 "Ozelot" liegt nach einem Wasssereinbruch abseits - Foto: Andreas Engel

 

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